Bürger beteiligen
Mendens Bürgermeister Roland Schröder blickt auf die ersten 100 Tage im Amt zurück
Seit mittlerweile mehr als 100 Tagen ist er im Amt: Mendens Bürgermeister Dr. Roland Schröder. Im neuen Podcast „Menden Insider“ von Stadtmarketing Menden werfen Schröder und Geschäftsführerin Melanie Kersting einen Blick darauf, welche Ziele aus seinem Sofortprogramm „Meine ersten 100 Tage“ er in den ersten Wochen als Verwaltungschef bereits anpacken konnte und wo noch Handlungsbedarf besteht.
Von Vera Demuth
Es war passend, dass Roland Schröder der erste Gast beim Podcast war, denn wie das Stadtmarketing setzt auch die Stadtverwaltung künftig auf noch mehr Digitalisierung – in Kombination mit Bürgerengagement und -beteiligung. „Wir wollen ganz neue Instrumente einsetzen. Podcasts sind nur eines davon“, erläutert der Bürgermeister auf Nachfrage des Stadtspiegels. Bald sollen unter Federführung des Bürgermeisterbüros und des Presseamts nicht nur die Auftritte auf Facebook und Instagram ausgeweitet, sondern regelmäßig Videokommunikation mit Menschen aus Politik und Verwaltung veranstaltet werden. „Dabei geht es nicht nur ums Zuhören. Wir wollen den Bürgern einen Mehrwert bieten", betont Schröder, dass die Bürger dabei in den Dialog mit Politik und Verwaltung treten werden können.
Wie er im Podcast betonte, ist ihm die neu eingerichtete Stabsstelle für Bürgerengagement sehr wichtig. Man müsse lernen, „mit unseren Bürgerinnen und Bürgen, bevor politische Entscheidungen getroffen werden, gesprochen zu haben“, erklärte er gegenüber Melanie Kersting. „Es heißt nicht, dass jeder Wunsch umgesetzt werden kann. Das ist völlig klar, aber wir müssen mit den Menschen vorher reden, was sie sich denn für diese Stadt vorstellen.“ Die neue Stabsstelle soll sowohl Anlaufstelle für Vereine sein als auch die Vereine proaktiv zum Beispiel über Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten informieren.
Bleibeperspektive für junge Menschen
Auch Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftsförderung waren Aspekte im Podcast. Um den demographischen Wandel in Menden zu stoppen, müsse jungen Menschen eine Bleibeperspektive geboten werden, so Roland Schröder. Dazu gehören Ausbildungsplätze, aber auch Unternehmen, die Hochschulabsolventen einstellen. Weitere Maßnahmen müssen dazu beitragen, die Attraktivität der Innenstadt zu steigern und Leben in die Stadt zu bringen, „damit man Lust hat, in diese Stadt zu kommen und in dieser Stadt auch wohnen zu bleiben“, erläuterte der Bürgermeister.
Neben Digitalisierung, Bürgerengagement, Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftsförderung finden sich in Schröders Sofortprogramm die Themen Sicherheit und Gesundheitsversorgung. Während er im Podcast von Stadtmarketing Menden erläuterte, dass er die erst genannten Themen bereits in Angriff genommen hat, konnte er bei der langfristigen Sicherung des St. Vincenz-Krankenhauses sowie der geplanten Stadtwacht noch keinen Erfolg vermelden. „Gespräche mit dem Krankenhaus sind aus, glaube ich, verständlichen Gründen momentan einfach nicht möglich“, sagte Schröder im Gespräch mit Melanie Kersting. „Das heißt, das müssen wir einfach nach vorn schieben, bis wir eben aus der Pandemie-Lage herauskommen.“
2022 neuer Versuch für die Stadtwacht
Ebenfalls bislang nicht umsetzen konnte Roland Schröder seine Pläne für eine Stadtwacht. Neue Mitarbeiter sollen dazu dienen, den Ordnungsdienst auszuweiten. „Ziel ist es, nicht nur Bußgelder zu kassieren, sondern vielmehr steht die Frage im Vordergrund, wie wir die Bürger beraten und unterstützen können“, erklärt Schröder gegenüber dem Stadtspiegel. Es sei ihm jedoch nicht gelungen, hierfür in der Kürze der Zeit eine politische Mehrheit zu finden. Daher sind die Stellen für zusätzliche Mitarbeiter während der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses in der vergangenen Woche aus dem Stellenplan 2021 herausgefallen. „Dazu brauchen wir erst ein politisches Konzept“, lautet das Fazit des Bürgermeisters, der für den Stellenplan 2022 einen neuen Anlauf mit der Stadtwacht nehmen will.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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