Coronabekämpfung im Märkischen Kreis
Generalmajor auf Stippvisite
Märkischer Kreis. Wertvolle Dienste zur Bewältigung der Pandemie leisten derzeit 23 Soldaten der Bundeswehr im Märkischen Kreis. Am Dienstag bekamen sie hohen Besuch. Generalmajor Carsten Breuer überzeugte sich vor Ort von ihrem engagierten Einsatz.
Generalmajor Carsten Breuer, Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, scheute den weiten Weg aus Berlin nicht und informierte sich über den Auftrag und die Arbeitsbedingungen der Bundeswehrkräfte in Lüdenscheid. 23 Soldaten unterstützen seit November den Märkischen Kreis. "Als gebürtiger Letmather schaue ich immer noch besonders auf die Lage im Märkischen Kreis. Aber mein Hauptaugenmerk liegt heute auf unsere Hilfeleistung. Leisten wir das, was der Kreis von uns erwartet hat? Wo können wir noch besser werden? Diese Informationen brauche ich für die Arbeit in Berlin", so der Bundeswehr-General.
Landrat Marco Voge begrüßte den Generalmajor im Lüdenscheider Kreishaus und lobte den hohen Stellenwert der Bundeswehr bei der Unterstützung der Gesundheitsdienste: "Die Soldatinnen und Soldaten leisten wichtige Arbeit in der Kontaktnachverfolgung und an unseren Teststationen in Iserlohn und Lüdenscheid", so Voge. "Nicht zuletzt dank der Unterstützung und Beratung des Kreisverbindungskommandos funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Kreisverwaltung von Anfang an auf allen Ebenen sehr gut. Für unsere Bürgerinnen und Bürger setzen wir gemeinsam alles daran, die Pandemie zu bekämpfen", erklärte der Landrat. "Ich bin sehr dankbar, dass der Einsatz erneut verlängert wurde und Sie uns noch eine Weile erhalten bleiben", gab er Generalmajor Breuer mit auf den Weg.
Die gute Nachricht zur Hilfeleistungsverlängerung überbrachte Oberstleutnant Caspar-Friedrich Brauckmann vom Kreisverbindungskommando (KVK) – entschieden wurde diese bei Generalmajor Breuer in Berlin.
Auch die Infrastruktur im Lüdenscheider Kreishaus wurde in Augenschein genommen. Brauckmann zeigte Generalmajor Carsten Breuer das "Verbindungsbüro", das im Katastrophenschutz- und Lagezentrum im Kreishaus eingerichtet wurde. Neun Reservisten, alle aus dem Kreisgebiet, leisten hier abwechselnd ehrenamtlich Dienst, beraten den Krisenstab, halten Kontakt zu den zugeteilten Soldaten vor Ort und dem Landekommando. Generalmajor Breuer: "Die schnelle Amtshilfe der Bundeswehr wird getragen von den Bezirks- und Kreisverbindungskommandos wie hier in Lüdenscheid. Die sind als militärische Berater auch Augen und Ohren vor Ort. Sie sind wichtig, damit die derzeit mehr als 1.700 Soldaten, die in Nordrhein-Westfalen unterstützen, da eingesetzt werden, wo Hilfe gebraucht wird."
In Begleitung von Krisenstabsleiter Horst Peter Hohage und Landrat Voge besuchte Generalmajor Carsten Breuer die 20 Ermittlern aus der 4. Kompanie des Versorgungsbataillons 7 aus dem hessischen Stadtallendorf an ihren Einsatzorten. Sie helfen dem Kreisgesundheitsamt bei der telefonischen Rückverfolgung von Kontaktpersonen. Dafür wurden in der Jugendbildungsstätte des Kreises an der Sedanstraße in Lüdenscheid über zwei Etagen eigens Corona gerechte Arbeitsplätze geschaffen. "Einen Zweisternegeneral sehen die Soldatinnen und Soldaten nicht alle Tage. Das ist eine große Ehre und eine zusätzliche Motivation für sie. Vor allem ist es eine Möglichkeit für sie, von ihrer Aufgabe zu berichten", strich Verbindungsoffizier Brauckmann heraus. "Die Truppe fühlt sich sehr wohl hier im Märkischen Kreis", gab er die Stimmungslage wieder. Die Schulungen zur Kontaktermittlung erfolgten konzentriert, die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt läuft reibungslos. Daumen hoch auch für Unterkunft und Arbeitsbedingungen.
Der Kreis ist sehr zufrieden mit dem Erfolg der Amtshilfe. Davon konnte sich Generalmajor Breuer auch an der Teststation des Kreises am Lüdenscheider Bahnhof überzeugen. Aus dem Sanitätsregiment Rennerod in Rheinland-Pfalz verstärken drei Sanitäter der Bundeswehr die Gesundheitsdienste an den Drive-In-Stationen in Iserlohn und Lüdenscheid. Seit dem 10. November nehmen sie hier Corona-Abstriche bei Kontaktpersonen und schicken sie zur Analyse ins Labor. Da sich die Schulen und Kitas bis auf Notbetreuungen bis zum 22. Februar weitgehend im Lockdown befinden, ist die Zahl der wöchentlichen Coronatests deutlich zurückgegangen. In dieser Woche sind es 111.
Generalmajor Breuer erklärt: "Der Schwerpunkt unserer Amtshilfe liegt neben der Unterstützung der Pflegeeinrichtungen bei der Mitarbeit in den Gesundheitsämtern. Beide Hilfen umfassen bundesweit mehr als jeweils etwa 5.000 Soldatinnen und Soldaten. Kurzum: Zwei Drittel der 15.700 Soldaten wird unmittelbar bei der Identifikation von Corona-Fällen eingesetzt. Ein weiterer großer Teil in den Impfzentren. Auch in Nordrhein-Westfalen. Wir. Dienen. Deutschland. – Unser Motto seit Jahren, wird in den Tagen der Pandemie, in Zeiten von Corona, durch unsere Soldatinnen und Soldaten wie selbstverständlich umgesetzt. Eine Leistung, von der alle profitieren. Die, die wir unterstützen können, ebenso wie unsere Soldatinnen und Soldaten, die ihren Dienst in der Mitte der Gesellschaft erleben".
Autor:Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland) |
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