Ministerin Ina Scharrenbach überreicht persönlich die Förderbescheide
Geldregen in Fröndenberg
„An einem schwarzen Tag für ganz NRW bedingt durch die Regenkatastrophe freue ich mich doch, in Fröndenberg gleich mehrere Förderbescheide zu übergeben“, begrüßte Ina Scharrenbach vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung die Gäste im Ratssaal des Stiftsgebäudes.
[autorenzeile]von peter benedickt[/autorenzeile]
Sie ließ sich in einem kurzen Gespräch von Bürgermeisterin Sabina Müller über die Situation in der Ruhrstadt informieren, bevor die Ministerin zum eigentlichen Grund ihres Besuches kam: Sie freue sich, positive Nachrichten zu überbringen.
„Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir gerade mal 6 Millionen Euro im Topf, die waren schnell verplant“, erklärte Scharrenbach. „Aber die Landesregierung hat erkannt, dass sich hier die Investitionen lohnen. Deshalb geben wir nun 48 Millionen Euro.“
„Mit diesen Geldern können mehrere Einrichtungen, Institutionen und auch die Stadt nach vorn schauen und Perspektiven schaffen“, so die Politikerin.
Pfarrer Gisbert Biermann und Annemarie Schlautmann von der evangelischen Kirchengemeinde Frömern und ihre Mitstreiter wollen die finanziellen Mittel zum Ausbau des Gemeindehauses verwenden. „Vor 20 Jahren gab es sechs Gaststätten, nun hat noch eine geöffnet“, erklärt der Geistliche. „Diese Lokale waren Anlauf- und Mittelpunkt im Dorfleben, welche nun weggefallen sind.“
Durch den Ausbau des Gebäudes, unter anderem mit inklusiven Zugang, soll hier die Möglichkeit etabliert werden, Treffpunkt für alle Einwohner zu sein. Zudem ist eine Erweiterung angedacht. „Wir sind froh über die 50.000 Euro“, war Gisbert Biermann dankbar für die Hilfe. „Wir bekommen zudem weitere Unterstützung, etwa von der Landesstiftung NRW oder der Aktion Mensch.“
Ina Scharrenbach gratulierte zum Engagement: „Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Kirche dies macht.“ Das nächste strahlende Gesicht zeigte Dirk Weise, Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft Freibad Dellwig.
Vor zehn Jahren haben die Ehrenamtlichen übernommen, viel hat sich bewegt, aber viel muss noch gemacht werden. „Diese Nachricht war wie ein Sechser im Lotto für uns“, bekannte der Dellwiger. „Damit können wir endlich die Hauptpumpe, stammt aus dem Jahr 1974, austauschen. Es gibt keine Ersatzteile und wir sind immer froh, wenn das Teil die Saison gehalten hat.“
Zudem wird in Solarenergie investiert, um den Gasverbrauch runterzufahren. Das Becken sanieren und mit neuer Farbe ausstatten, den Kinderbereich und das Pflaster neu gestalten stehen ebenfalls auf dem Programm: „Bis zum Saisonstart 2022 wollen wir fertig sein.“
Zudem erwähnte Dirk Weise, dass mit den Jahres- und Zwölferkarten vom Löhnbad der Eintritt in Dellwig möglich ist: „Dort ist durch die Unwetterkatastrophe kein Schwimmen möglich.“
Friedrich Frens von den Bentroper Schützen bedankte sich bei der Ministerin. Er habe sie beim CDU-Neujahrsempfang 2020 angesprochen und es wurde zugesagt, sich zu melden. Sie hat Wort gehalten, das „Dorferneuerungsprogramm“ sei perfekt auf das Projekt „Schützenhalle“ zugeschnitten.
Das Gebäude ist bereits 50 Jahre alt, wurde damals mit viel Eigenleistung erbaut. Das Dach besteht zum Teil aus Asbest und hat keine Dämmung. Die Verkleidung innen ist ebenfalls in die Jahre gekommen, der Holzboden soll erneuert werden, damit die Halle im Winter nutzbar bleibt. „Natürlich werden die Toiletten rollstuhlgerecht“, gibt Frens weitere Einblicke. Durch die Maßnahmen verbessert sich unter anderem die Akustik, so dass Tambourkorps und Tanzgruppen jetzt besser üben können. Noch ein Vorteil gesteht der Oberschütze: „Für die Anwohner wird es ruhiger.“
Der nächste Förderbescheid ging direkt an die Stadtverwaltung. Kämmerer Heinz Günter Freck bestätigte, nur noch auf die Bewilligung der Gelder gewartet zu haben. „Wir wollen die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erhöhen“, erläutert er. „Die Marktgestaltung mit dem Wasserspiel wird bereits sehr gut angenommen, beim westlichen Bereich Bruayplatz beginnen jetzt die Arbeiten.“ Nun also startet auch der letzten Baustein Winschotener Straße/Im Stift.
Abschließend folgt noch der größte Betrag. Sie sei ein großer Freund der Feuerwehren, gesteht Ina Scharrenbach: „Wie wichtig die ehrenamtlichen und hauptberuflichen Kameradinnen und Kameraden sind, haben ja gerade wieder die Überschwemmungen gezeigt.“
Fröndenbergs Feuerwehrchef Jörg Sommer erläutert den Verwendungszweck. „Ostbüren hat eine besondere Situation mit gleich zwei Gerätehäusern.“ Dazwischen liegt eine vielbefahrene Straße, was die Sicherheit nicht erhöht. Nun muss der Gefahrgutwagen ersetzt werden. Die neueren Modelle haben größere Abmessungen: „Der passt dann nicht mehr in das Gebäude.“
So werden zwei neue Fahrzeughallen entstehen, die ihren Platz nebeneinander finden. Damit es kein Spießrutenlaufen mehr für die 28 Feuerwehrleute quer über den Verkehrsweg gibt. Ende 2023 erwarten die Verantwortlichen die Fertigstellung.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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