Fundstücke in Menden - Anregungen zum Nachdenken
An einigen Stellen in Menden hat sich auf erfreuliche Weise Wandel eingestellt: der Bahnhof verändert langsam sein Erscheinungsbild, der Rathausplatz hat die erste Etappe seiner Konversion zum zentralen Ort der städtischen Gemeinde hinter sich, ein Radverkehrsplan ist auf dem Weg, wenn auch vorläufig noch auf dem Papier.
Allerdings ist dies erst der Beginn der innerstädtischen Erneuerung. Neben den großen Aufgaben bleibt allerdings auch noch eine Vielzahl von Kleinigkeiten zu besorgen und zu klären, die gelegentlich kaum auffallen, obwohl sie möglicherweise von Bedeutung sind.
Da ist die Querungshilfe über die Märkische Straße im Bereich der Kreuzung an der Walburgiskirche. Wer, zum Teufel, hat diesen Betonklotz in den Weg der Fußgänger gestellt? Hat man sich etwas dabei gedacht, oder handelt es sich lediglich um einen Dumme-Jungen-Streich? Oder ist es möglicherweise ein Schildbürgerstreich?
Die Querung der verkehrsreichen Straßen an dieser Stelle wird nicht leichter, indem man den Querschnitt verringert und so möglicherweise zu Konflikten mit führt, wenn z.B. die Berufsschulen für reichlich Fußgängerverkehr sorgen. Vielleicht denkt jemand darüber nach, dessen Aufgabe es ist.
Nachdenken sollte auch dort erfolgen, wo demnächst eine hübsche Ecke am Wasser entstehen soll. Der Zwickel zwischen Mühlengraben und Hönne ist bisher ein Schwarzes Loch im sozialen Kleinuniversum der Innenstadt. Leicht zu überblicken und nur über einen langen Weg zu erreichen, hat sich hier ein Refugium für Säufer, Kiffer und andere Tagediebe gebildet, die die Bänke in Anspruch nehmen und die lauschige Ecke durch ihren Müll und ihre unangenehme Präsenz verunzieren. Die Stadtplaner empfehlen „Durchlässigkeit“ als Rezept gegen die soziale Belastung solcher Plätze.
Diese Durchlässigkeit wird in den kommenden Wochen und Monaten durch die Öffnung des neu installierten Brückenstegs über den Mühlengraben hergestellt werden. Man darf erwarten, dass gerade die Bewohner des Altenwohnheims auf der Hönneinsel den Weg über die kleine Brücke suchen und finden werden, um sich auf den Parkbänken in der Nachmittagssonne zu erholen und unter dem angenehmen Rauschen der Hönne und des Wasserrads zu plaudern.
Die Auflage der Brücke am Parkende ist derzeit noch offen und ohne Anbindung an die Bodenoberfläche, die etwa einen halben Meter tiefer liegt. Wird es dort Stufen geben, oder vielleicht eine behindertenfreundliche Rampe, die auch für Senioren nutzbar ist, die auf die Hilfe eines Rollators angewiesen sind? Hat man sich die Frage dort gestellt, wo sie beantwortet werden muss?
Auf die Antworten darf man in den kommenden Worten gespannt sein.
Autor:Franz-Josef Knur aus Menden (Sauerland) |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.