Der Vorwurf der FDP: "Chaos ist perfekt"
Stefan Weige, Fraktionsvorsitzender der FDP Menden, schreibt:
"Jetzt ist das Schulchaos perfekt. Ein Zusammenschluss von CDU, SPD und GAL hat zur letzten Ratssitzung einen „Schlachtplan“ zur Umsetzung der 5-Zügigkeit der Gesamtschule Menden vorgelegt. Der Inhalt war an enge Vorgaben gebunden. Da die FDP in diesem Vorschlag ihre Bedenken berücksichtigt sah, sind wir dem Beschlussvorschlag gefolgt. Ob es so umzusetzen sei, war für uns sehr zweifelhaft. Der Bürgermeister versicherte, dass die Schulkonferenzen der Rodenbergschule und der Hauptschule „Am Gelben Morgen“ einen Umzug in der beschriebenen Form zugestimmt haben. Sollten wir etwa an dieser Äußerung zweifeln? Nicht einmal 48 Stunden später verkündete die heimische Presse gar, dass der Bürgermeister durch die Bezirksregierung in Arnsberg die Zustimmung zur Erweiterung der Zügigkeit der Gesamtschule erhalten habe.
Es war richtig, dass auch wir der Stadtverwaltung die Zustimmung erteilten, ihre Vorstellungen zur Umsetzung anzugehen. Falsch aber war, dass wir zumindest in diesem Falle dem Bürgermeister glauben durften. Die Beifall klatschenden Eltern der Gesamtschule sind vom Bürgermeister nicht weniger getäuscht worden. Beide Schulkonferenzen haben zu keiner Zeit zugestimmt. Die Zustimmung der Hauptschule ist, genauso, wie die der Rodenbergschule, an Bedingungen geknüpft, die nicht einzuhalten sind. Die zuständigen Stellen der Bezirksregierung stehen dem Umzug gänzlich negativ gegenüber. Die Einwände der Bezirksregierung decken sich in vielen Teilen mit der Auffassung der FDP. Aufgrund der immer noch fehlenden Raumplanung, übrigens eine wichtige Bedingung in der Genehmigung zur Errichtung der Gesamtschule, führt nicht nur dazu, dass eine 5-Zügigkeit nicht genehmigt werden kann. Vielmehr müssen wir uns mittlerweile mit dem Gedanken anfreunden, dass das Projekt „Gesamtschule in Menden“ durch das unverantwortliche Verhalten des Bürgermeisters ganz scheitern könnte. Eine Gesamtschule zu wollen reicht nicht aus. Schon zu Beginn der Diskussion um die Errichtung hat die FDP ein langfristiges Konzept samt Raumplanung, Kosten etc. eingefordert. Nichts ist bisher vorgelegt worden. Wie müssen sich eigentlich die Eltern und Schüler, nicht nur der Gesamtschule, fühlen? Es geht nämlich nicht nur um den Elternwillen der Gesamtschule, sondern auch um den Willen derer an den Hauptschulen, den Förderschulen, den Realschulen, den Gymnasien und nicht zuletzt auch den Grundschulen. Wissen eigentlich Grundschuleltern noch, wo sie ihr Kind anmelden sollen? Schwer vorstellbar. Um doch noch alles zum halbwegs Guten zu wenden, sind aus Sicht der FDP nur zwei Lösungen vorstellbar.
Die Gesamtschule Menden zieht in das Schulzentrum Lendringsen (HS und Realschule). Dort ist nicht nur genügend Platz, sondern auch die komplette Infrastruktur, die die Gesamtschule auf lange Sicht benötigt. Lendringsen hätte auch in der Zukunft alle Schulformen am Standort erhalten. Die HS und die RS Lendringsen würden die beiden Schulformen in Menden ergänzen. Alternativ könnte auch die Hauptschule Bösperde ein Standort für die Gesamtschule Menden werden. Auch das ist zu diskutieren. Wie gewohnt, müssen jetzt alle Entscheidungen wieder überhastet getroffen werden. Und was ist eigentlich mit den ganzen Kosten?"
Hier die Antwort der Stadtverwaltung Menden:
http://www.lokalkompass.de/menden/politik/stadt-kontert-fdp-behauptungen-wider-besseres-wissen-d285270.html
Autor:Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland) |
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