Landtagspräsident stellt sich am WBG den Schülern
"Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit"
Menden. Auf Einladung eines Schülers weilte kürzlich der Landtagspräsident André Kuper am Walburgisgymnasium (WBG) und stellt sich den Fragen der Schüler.
Mit vielen politischen und persönlichen Fragen begegneten rund 300 Schülerinnen und Schüler des Walburgsigymasiums und der Walburgisrealschule am Donnerstag dem nordrheinwestfälischen Landtagspräsidenten André Kuper. Erfreut über das große Interesse warb dieser seinerseits für gesellschaftliches Engagement.
"Zukunft
der Demokratie
liegt bei Euch"
Seit 2006 bietet sich das Landtagspräsidium für Schulen an, politische Fragen mit Jugendlichen zu diskutieren. Dass André Kuper jetzt nach Menden kam, ist der Einladung eines Schülers zu verdanken. Johannes Gaßmann hatte ihn nach seiner dreitägigen Teilnahme am Jugendparlament im Juni 2018 in Düsseldorf ans Walburgsigymnasium angeschrieben: „Da bekamen wir einen Flyer, in dem stand, dass man ihn einladen darf. Dann habe ich das einfach mal gemacht“, so der 18-Jährige.
Schulleiter Dr. Eduard Maler freut es, dass die Initiative dazu aus der Schülerschaft kam. Bei seiner Begrüßung sagte er: „Das zeigt, dass Sie sich engagieren wollen. Und das ist gut so, denn die Zukunft des Landes und der Demokratie liegt bei Euch.“
Angesprochen auf die Unterschiede zwischen seiner eigenen Jugend und der heutigen, antwortete André Kuper: „Heute ist die Jugend vor allem durch die Globalisierung und Technik geprägt. Ihr habt es einfacher, an Informationen zu kommen. Gleichzeitig ist es leichter geworden, Informationen zu manipulieren. Das beginnt schon bei den Suchmaschinen, die Eure Suchanfragen speichern und Euch individuell mit Treffern bedienen.“
Gemeinsame Politik
ist Herausforderung
André Kuper, CDU-Mandat, bestätigte die Frage, ob es schwer falle überparteilich zu bleiben. Er sei 15 Jahre Bürgermeister in Rietberg gewesen und somit geübt darin überparteilich Standpunkte zu vertreten. Das bestätigte Mendens Bürgermeister Martin Wächter, der ebenfalls an der zweistündigen Diskussion teilnahm: Auch für ihn sei es "eine Herausforderung, mit allen gemeinsam Politik zu gestalten".
Im Hinblick auf fehlende Investitionen in Schulen gab der Landtagspräsident zu: „Hier stehen Milliarden für die Digitalisierung bereit. Aber der Bund will durch die Zuweisung der Mittel Einfluss auf die Bildungspolitik gewinnen. Und die ist nun mal Landessache.“
Der Föderalismus sei etwas kompliziert. Andererseits sei der aufgrund der Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus bei der Gründung der Bundesrepublik bewusst so angelegt worden, um eine zu große Konzentration von Macht zu verhindern. Immerhin versicherte der Landtagspräsident nach Gesprächen mit dem Bundesministerium in den vergangenen Tagen, dass die Mittel bald an die Länder weitergeleitet werden. Dann kämen sie auch am WBG an.
Rund 300 Schüler aus den Politik- und SoWi-Kursen nahmen an dem Gespräch in der Schulaula teil. Fotos: SMMP/Ulrich Bock Beim Abschied bedankten sich Schulleiter Dr. Eduard Maler und Bürgermeister Martin Wächter bei dem Landtagspräsidenten für seinen Besuch.
(Text und Fotos hat das Gymnasium zur Verfügung gestellt.)
Autor:Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland) |
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