"Die schrägen Vögel" auf Kegeltour nach Binz auf Rügen - Teil 1

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Strahlender Sonnenschein und milde Temperaturen - so empfing uns Binz auf Rügen Montag, 9. Mai gegen 15.30 Uhr. Was Anderes hatten wir auch nicht erwartet, sagt doch schon ein altes Sprichwort: Wenn Engel reisen .....
Nur gut 10 Minuten Gehweg vom Bahnhof bis zum Hotel mit leichtem Gepäck (unsere Koffer hatten wir vorab geschickt) und schon konnten wir unsere gebuchten Zimmer in Besitz nehmen. Sauber, hell und freundlich waren sie. Nun aber schnell die Koffer ausgepackt und zum ersten Erkundungsgang wieder treffen.
Gegenüber, durch den kleinen Fußweg - 2 Minuten und schon waren wir an der Promenade und bestaunten den schönen weißen Sandstrand und die blaue Ostsee. Auf der Promenade wurde noch gearbeitet: erinnerte irgendwie an Menden. Auch hier wurde gepflastert, nach dem Motto "Alles Neu macht der Mai". Am Kurhaus vorbei, ein großes imposantes Gebäude, und rechts ab in die Hauptstraße. Und schon schlug das Herz höher: hier lag die Einkaufsmeile, allem voran Schmuckgeschäfte. Bernstein in allen Farben und Formen, mit und ohne Einschluß, als Armband, Halskette oder Ohrringe. Und Restaurants, Cafes und Eisdielen. Na, verhungern würden wir hier bestimmt nicht. Nach dem Rundgang ging es wieder zurück zum Hotel, denn so langsam knurrte der Magen. Und was ißt man auf einer Insel? Natürlich Fisch. Noch ein kleiner Verdauungsspaziergang und dann Füße hoch. Immerhin waren wir seit 5.00 Uhr auf den Beinen, für Rentner einfach eine unmögliche Aufstehzeit.
Gut ausgeruht (obwohl der Weckruf bereits zwischen 4.00 und 4.30 Uhr erklang - dann werden nämlich die Möwen munter) stürmten wir das Frühstücksbuffett und stärkten uns ordentlich. Stand doch gleich die erste Wanderung auf dem Plan. Rucksack gepackt und schon ging es los. Den Höhenwanderweg Richtung Sellin ca. 6 km. Nicht viel, dachten wir alle und marschierten frohgemut los. Aber wer bisher glaubte Rügen sei eine flache Insel, wurde jetzt eines Besseren belehrt. Bergauf-Bergab so ging es im gemütlichen Trott durch den Granitzer Wald. Für einige unserer Leute eine echte Tortour, denn mit fast 80 Jahren, neuer Hüfte und Knieproblemen, fällt einem so etwas nicht mehr so leicht. Aber das schöne Wetter und die wunderbare Natur entschädigten für die Strapazen. Für mich als Jüngste bei dem Trupp, war es ein gemütlicher Spaziergang und ich hielt mit meinen Augen nach Fotomotiven ausschau. Schließlich hatte ich den LK-Freunden Bilder versprochen.
Als erstes fiel mir auf, dass die Natur hier noch nicht so weit wie bei uns Daheim war. Die Maiglöckchen fingen jetzt erst an zu blühen. Felder mit Buschwindröschen gab es in Massen und kleine gelbe Schlüsselblümchen breiteten sich auf dem Waldboden aus. Die Bäume selbst trugen ein herrliches Maigrün und ich staunte über diesen alten Buchenbestand. Eine Buche hatte einen Umfang, den zwei unserer Männer nicht umfassen konnten. Wir schätzten den Umfang auf knapp 4 m. Interessante Verwachsungen an den Bäumen gab es ebenso zu sehen, wie bizarre Wurzelgebilde und abgestorbene Bäume mit Pilzbefall.
Mein Mann entdeckte einen Ameisenhaufen. Die Tierchen waren gar nicht zu erkennen. Als er aber seine Hand darauf legte, kam die rote Waldameise fleissig angekrabbelt. Und dann das Beste: während mein Mann interessiert zugeschnitte Baumstücke inspizierte, staunte er nicht schlecht, was sich dahinter verbarg. Eine Ringelnatter nahm gerade ein Sonnenbad und ließ sich durch uns auch nicht stören.
Aber auch nicht zur Natur gehörende Dinge entdeckten wir: alte Wachttürmer aus DDR-Zeiten, höhe noch als die Bäume. Und an einer Stelle am Steilufer konnte man noch Reste einer Anlage aus dem 2. Weltkrieg sehen.
Endlich ließen wir den Wald hinter uns und bestaunten das schöne Städtchen Sellin. Imposant ist hier vor allem die Seebrücke, ein richtiges Schmuckstück. Und die Hotels waren nicht nur im eintönigen weiß gehalten wie in Binz, sondern farbiger: hellblau oder auch pfirsichfarben. Auch gab es nicht die typischen vorgebauten Balkone.
Nach dem wir uns erst mal ein Eis gegönnt hatten, suchten wir den Bahnhof, denn eines stand fest: ein mal wollen wir doch auch mit dem "Rasenden Roland" fahren und die Gelegenheit war günstig. Schnaufend und dicke Wolken ausstoßend kam er dann um die Kurve gefahren. Na, rasend war die Fahrt ja nicht. Aber diese Schmalspurbahnen haben einfach etwas an sich, was man immer wieder genießt. In Binz angekommen, stürmten wir die Bäderbahn (man sehe, höre und staune: mit Kurkarte ist die Fahrt kostenlos) und fuhren zurück zum Hotel.
So endete unser erster Tag auf Rügen. Fortsetzung folgt.

Autor:

Annegret Freiberger aus Menden (Sauerland)

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