Wohlfühlort mit Milchstraße
Mein dritter Wohlfühlort liegt über 700 Meter hoch auf der Kanareninsel La Palma. Zwischen zwei riesigen Barrancas, Schluchten die eine natürliche Grenze zu den anderen Gemeinden südlich und nördlich bilden, kuschelt sich Puntagorda an den Vulkanhang. Wollte man also mal nicht steil rauf oder steil runter gehen (es war ein Wanderurlaub) traf man unweigerlich irgendwann auf einem Spaziergang durch einen Kiefernwald nach einer Kurve plötzlich auf Abgründe mit ungeheuren Ausmaßen (zumindest für einen Sauerländer). Die Wege rauf und runter waren anstrengend, aber man hatte ja immer einen guten Grund um anzuhalten (Ja - auch zum Luft holen): die Aussichten waren nach jedem Meter anders und immer wieder toll. Immer hatte man das Meer und die tiefer liegenden Wolken zur Ansicht. Öfters regneten diese im Sonnenschein ab und hinterließen vor toller Kulisse malerische Regenbögen während man selbst seine mitgenommene Wasserflasche bereits leer mit sich herum trug. Eine Strand- oder Küstenlinie war nicht zu sehen und auf einer Tageswanderung zu einem kleinen ausgeschilderten Hafen des Ortes Puntagorda sahen wir auch warum: ringsum waren massive enorme Steilküsten. Das letzte Stück zum Hafen hinunter waren dann auch nochmal über 200 Stufen. Wir haben für diese Strecke, die ausgeschildert vielleicht 8 oder 9 km insgesamt betrug, fast sechs Stunden benötigt und waren froh, auf dem Rückweg hinauf ein deutsches Ehepaar mit einem Auto anzutreffen. Diese waren auch noch zufällig unsere direkten Nachbarn. Die nächsten Touren waren dann etwas kürzer gehalten und sobald es bergab ging, hieß es: denk dran - den Weg musst du auch wieder rauf! Sobald es dunkel wurde, und das passiert in dem Breitengrad sehr schnell, konnte man etwas anderes Spektakuläres bewundern. Ich hatte die Milchstraße vorher noch niemals real gesehen. Auf der Kanareninsel La Palma herrschen nahezu ideale Bedingungen für die astronomische Beobachtung. Es gibt dort sogar ein Gesetz gegen die sogenannte Lichtverschmutzung und alle Lampen sind dort nicht grell sondern strahlen in einem warmen Gelbton. Oben auf dem Hügel (etwas über 2.400 m hoch) und von uns sichtbar, lag das Observatorium. Wir haben uns allerdings auf die Terrasse gelegt und dieses beeindruckende Schauspiel in den wolkenlosen Nächten liegend genossen. Leider konnte ich davon mit meiner Kamera keine Fotos machen.
Autor:Karolin Rath-Afting aus Menden (Sauerland) |
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