Zeitzeugen gesucht
Wie war das Kriegsende in Menden?

Die Bombenangriffe forderten so viele Opfer, dass drei Geistliche gleichzeitig beerdigen mussten. Quelle: Stadtarchiv Menden
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  • Die Bombenangriffe forderten so viele Opfer, dass drei Geistliche gleichzeitig beerdigen mussten. Quelle: Stadtarchiv Menden
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Mehrfach wurde Menden im Zweiten Weltkrieg Bombardiert. Der dritte Bombenabwurf jährt sich am 1. Februar zum 77. Mal. Immer wieder gab es in diesen letzten Tagen des Krieges, von Februar bis Anfang April 1945 Fliegeralarme in Menden. Mehrfach wurde die Stadt getroffen.

Das Stadtarchiv Menden nimmt diesen Jahrestag des dritten Angriffes zum Anlass und sucht nach Zeitzeugen, die sich noch an die Bombenangriffe und die letzten Kriegstage in Menden erinnern können. Denn immer wieder fragen Schüler und Jugendliche im Stadtarchiv danach, wie die Mendener die letzten Wochen im zweiten Weltkrieg erlebten. Das Stadtarchiv ist zwar im Besitz von Veröffentlichungen zu den letzten Kriegstagen. Leider gibt es aber kaum persönliche Überlieferungen von Zeitzeugen.

Tagebuch des Pfarrers

Pfarrer Judokus Schulte, erster Pfarrer von St. Walburgis, begann im Dezember 1944 seine Aufzeichnungen. Er beschrieb den dritten Bombenangriff auf Menden am 1. Februar 1945:
Morgens um 5.45 Uhr fiel eine Bombe an der damaligen Ludendorffstraße, früher Bösperder Weg, heute Fröndenberger Straße.

Einige Kirchenfenster von St. Walburgis waren eingedrückt, Fenster des Pfarrhauses zerborsten. Viel schlimmer traf es die Anwohner am Anfang der heutigen Fröndenberger Straße. Sieben Häuser waren vollkommen zerstört, zwei stark beschädigt. Über 20 Personen starben. „Zu drei Geistlichen haben wir beerdigt“, schrieb der spätere Dechant Schulte. Mindestens ein Grabstein auf dem katholischen Friedhof erinnert eines der Opfer.

Erinnerungen erhalten

Das Stadtarchiv bittet die verbliebenen Zeitzeugen, ihre Erinnerungen an die letzten Kriegstage in Menden niederzuschreiben und dem Stadtarchiv zur Verfügung zu stellen. Zwei Zeitzeugen sind bereits gefunden und schreiben gerade ihre Erinnerungen für das Stadtarchiv auf. Jeder noch so kleine Bericht zu den Erlebnissen zu Bombenabwürfen, Fliegeralarmen, Bunkerverstecken oder zum Einmarsch der Alliierten würde das Bild der letzten Kriegswochen in Menden vervollständigen. Wo fielen Bomben, welche Häuser wurden zerstört, wieviel Opfer gab es zu beklagen, wie war der erste Kontakt mit den fremden Soldaten; alles Fragen, die im Rahmen von Schülerarbeiten immer wieder aufgeworfen werden und deren Antworten es zu sichern gilt.

Die Bombenangriffe forderten so viele Opfer, dass drei Geistliche gleichzeitig beerdigen mussten. Quelle: Stadtarchiv Menden
Die Walburgisstraße nach dem Bombenangriff. Quelle: Stadtarchiv Menden
Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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