Der grüne Weg ist gesund!
Karo's Kolumne
Es gibt ja so Entscheidungen, da lassen die Resultate ganz lange auf sich warten. Wie zum Beispiel meine angepflanzten Tomaten im Garten. Konnte ich letztes Jahr noch täglich die kleinen Vitaminbomben handvollweise ernten, so suchte ich mich dieses Jahr sprichwörtllich grün und dämlich. Auch im Bekanntenkreis hieß es: "Die brauchen aber dieses Jahr lang, um rot zu werden!" Und hatte es endlich eine geschafft, zeigte ihre strahlend rote Haut am nächsten Tag, wie scharf doch Schneckenzähne (oder sonstige) sein können. Vor lauter Frust wurde ein "fertiges" Pflänzchen im Discounter noch ergattert - doch auch deren zahlreichen Blüten waren heiße Luft und nun prangt EIN roter Knubbel daran. Wir werden wohl Streichhölzer ziehen müssen. Einen grüneren Daumen, was zumindest die Anzahl der Früchte angeht, hatte da aber wohl unser kleines Städtchen. Wird doch seit Monaten der sogenannte "Grüne Weg" angelegt, der die Natur rings um das kleine Flüsschen Hönne wieder erlebbar machen soll. Bis November sollen die Arbeiten übrigens abgeschlossen sein. Also entweder hat sich die Stadt dabei um das Wohlergehen der Bauarbeiter gesorgt, oder ich habe da etwas bei den Planungen überlesen: Jedenfalls sprießen entlang dieses Weges zahlreiche Tomatenpflänzchen. Nun gehe ich doppelt so gerne in die Stadt, immer in der Hoffnung, auch mal ein rotes Früchtchen zu ergattern. Doch auch die Bauarbeiter müssen auf ihre zusätzliche Vitaminzufuhr noch warten, da die zahlreichen Früchtchen alle (noch) grün sind. Aber eigentlich, so meine Überlegung, gehört zu einer vernünftigen Küche die Vielfalt: Im nächsten Jahr, liebe Stadt, möchte ich dazwischen noch Paprika und Zuchini-Blüten sehen. Die sind bei mir nämlich auch alle nix geworden.
Autor:Karolin Rath-Afting aus Menden (Sauerland) |
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