Über die Hitze und eine willkommene Abkühlung
Karo's Kolumne
In den letzten Wochen war die Stimmung merklich gesunken. Höchstens ab und an noch ein kurzer Piepton, wenn es zum Bad ins immer leerer werdende Teichbecken ging. Selbst die braunen Vielfraße, welche vorwitzig (oder hungrig) einen Versuch wagten, die verbrannten Halme zu überqueren um an die noch vorhandenen zarten roten Blüten zu gelangen, endeten - verkohlten Würstchen gleich - auf der ausgedörrten Fläche. Die Rede ist von den gefiederten Freunden und den Schnecken. Die Letzteren, welche selbst von den Igeln verschmäht werden, haben jedoch heute Nacht wohl die Party ihres Lebens gefeiert. Über Nacht sind sämtliche Regentonnen nach wochenlanger Durststrecke wieder gefüllt worden - und alles, was sich dank Gießkanne noch blütentechnisch so gerade gehalten hatte, schlummert heute morgen verdaut in den braunen Schleimern. Doch auch bei den Menschen weckt die kühle, feuchte Luft neue Lebensgeister. Wurde letztens noch verbissen um jeden Platz an den verschiedenen Badegewässern gekämpft (dank Corona gelten ja zahlenmäßige Beschränkungen) so ist heute im Städtchen das große Durchlüften bei gehobener Stimmung angesagt. Jeder Wirt mit Außengastronomie freut sich über gutes Wetter - aber wenn seine Gäste eher gegrillt sind als die Speisen, ist das dem Geschäft doch ziemlich abträglich. A propos Stimmung: Dank Wahlkampf und wahrscheinlich auch dank der heißen Temperaturen vergangener Tage wurde diese im heimischen Raum schon zunehmend hitziger - zumindest auf social media, wo social distance ja kein Thema ist. Da wird die große Abkühlung wohl erst nach dem 13. September stattfinden.
Autor:Karolin Rath-Afting aus Menden (Sauerland) |
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