Planung zum Fest ist alles - aber nicht dieses Jahr
Karos Kolumne - Und plötzlich ist Weihnachten
Alljährlich war er da - der Stress der plötzlichen Weihnacht. Eine Menge Menschen decken sich ja bereits im Januar, wenn alles, was mit Winter und Weihnachten zu tun hat verramscht wird, mit ihren Präsenten für das Fest ein. Viele starten aber auch erst, sobald die Lebkuchen in den Regalen auftauchen (Ende August) und die ganz Hartgesottenen rennen hektisch an Heiligabend in die Drogerien und Tankstellen oder verfluchen den verspäteten Lieferservice der überforderten Versandhändler. Bei mir ist es Jahr für Jahr wie mit der Weihnachtsdeko: beharrlich warte ich bis zum 1. Dezember um quasi zeitgleich mit dem Öffnen des ersten Türchens bei den Händlern einzutreten. Ausnahmsweise beginnen die Planungen für den Verlauf der Feierlichkeiten, wer wann wo bei wem speist und vor allem WAS! bereits im November. (Irgendwie ist Dezember für alle Beteiligten immer zu spät und vor November ist es ein Unding, schon an die Völlerei zu denken). Doch dieses Jahr ist irgendwie anders. Der Papa im Heim begeht die Weihnachtsfeier wegen Corona ohne die Familie. An Weihnachten ihn zu besuchen, ist wahrscheinlich erstens aus zeitlichen Gründen gar nicht möglich. Und zweitens platzt das Heim an den Tagen bestimmt aus allen Nähten - also aus Viren-Sicht ist da Fernbleiben die bessere Alternative. Und wen sieht man überhaupt? Die ganzen schönen zurechtgelegten Argumente für eine Gans oder für das Fondue - alles für die Katz denn wir wissen nicht was wir tun (sollen). Nun hockt man "stressfrei" zu Hause und spielt in Gedanken das jeweilige Besuchsszenario durch: Mal angenommen zwei Haushalte dürfen sich treffen - da kommt noch nicht einmal "die eigene Familie" zusammen da die Kinder bereits aus dem Haus sind und eigene Hausstände haben. Von den Geschwistern ganz zu schweigen. Also kauf ich nun Essen ein oder nicht? Man hat früher ja auch schon mal vorbestellt...Der Händler wird das aber angesichts der unsicheren Lage ebenfalls nicht begrüßen. Plane ich für 12 Personen oder nur für zwei? Überhaupt: vielleicht sitzen dann alle in Quarantäne? Also eins ist sicher: Der Stress, herum zu laufen und bis kurz vor dem Fest noch die letzten Geschenke und das Essen zu besorgen, ist für mich mehr Weihnachtsfeeling als dieses Herumsitzen und Grübeln und warten auf das nächste Frühjahr. Oder ich schließe den PC an den Fernseher an und dann feiern wir alle via Skype. Soll auch den Vorteil haben, dass die Bude sauber bleibt, jeder sein Lieblingsessen selber kocht und wenn es Familienzoff gibt: Stecker ziehen!
Autor:Karolin Rath-Afting aus Menden (Sauerland) |
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