Coronavirus im Märkischen Kreis
Inzidenzzahl kein alleiniger Leitindikator mehr
Märkischer Kreis. Bei der Impfaktion im Sauerlandpark Hemer sind am Sonntag insgesamt 167 Menschen geimpft worden. Die Gesamtzahl der mobilen Impfungen stieg auf 4.993. Die Inzidenz im Kreis sinkt auf 87,8. Sie verliert aber in der Gesamtbewertung deutlich an Bedeutung.
Der Impfschutz ist und bleibt der entscheidende Faktor, um die Corona-Pandemie zu besiegen. Deshalb setzt der Märkische Kreis weiterhin auf mobile Impfungen in den Städten und Gemeinden – auch über den 30. September hinaus, wenn die Impfstellen in Lüdenscheid und Iserlohn nach den Vorgaben des Landes NRW schließen werden. Das weitere Impfgeschehen wird dann hauptsächlich über die niedergelassenen Ärzte laufen. Der Impfbus des Kreises wird auch nach Ende September zum Einsatz kommen, mobile Teams werden weiterhin in Jobcentern, in Berufskollegs oder am Rande von Sportveranstaltungen unterwegs sein. Im Sauerlandpark in Hemer hat es am Wochenende 167 Impfungen gegeben. Die Gesamtzahl der unkomplizierten, mobilen Impfungen stieg auf 4.993.
Am Wochenende sind beim Kreisgesundheitsamt 94 labortechnisch bestätigte Corona-Nachweise eingegangen – zum Vergleich: am vergangenen Wochenende waren es 179. Die Neuinfektionen verteilen sich wie folgt auf die Städte und Gemeinden: Halver (1), Hemer (3), Herscheid (4), Iserlohn (26), Kierspe (16), Lüdenscheid (17), Meinerzhagen (10), Menden (9), Neuenrade (3), Plettenberg (2), Schalksmühle (1) und Werdohl (2).
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts liegt die 7-Tage-Inzidenz im Märkischen Kreis bei 87,8 (Samstag: 97,4; Sonntag: 92,3). Für den Märkischen Kreis war der Inzidenzwert auch in Hoch-Zeiten der Pandemie nicht alleiniges Kriterium zur Beurteilung der Lage, sondern unter anderem auch der Impffortschritt, die Krankenhausbelegung sowie die Zahl der Intensivpatienten.
Auf Bundesebene und damit auch im Märkischen Kreis ist die Inzidenzzahl als Leitindex von einem Bündel an Kriterien abgelöst worden (Paragraph 1 Absatz 3 der Coronaschutzverordnung). Zur Bewertung des Infektionsgeschehens werden neben der 7-Tage-Inzidenz andere Leitindikatoren berücksichtigt: darunter die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz (Fälle der Corona-Patienten im Krankenhaus pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen) und die Auslastung der Intensivbetten.
Die Hospitalisierungsrate kann einen frühen Hinweis auf eine drohende Überlastung des Gesundheits- und Krankenhaussystems geben. Einen täglichen Wert für die einzelnen Kreise wird es aber, Stand 20. September, voraussichtlich nicht geben, sondern wahrscheinlich einen Wert für das Land NRW. Hintergrund: Die Zahl der gemeldeten Patienten lassen sich nicht immer den Wohnorten zurechnen. Städte mit vielen Krankenhäusern wären somit benachteiligt.
Der bisher als Grenzwert bestimmter Maßnahmen festgeschriebene Wert von 35 bei der 7-Tage-Inzidenz wurde in der Coronaschutzverordnung gestrichen. Die inzwischen bekannte 3G-Regelung, die seit Anfang August landesweit für den Zugang zu bestimmten Veranstaltungen und Einrichtungen gilt, bleibt unter Berücksichtigung der neuen Leitindikatoren bis auf weiteres unverändert bestehen.
Aktuell sind 735 Frauen und Männer mit dem Coronavirus infiziert. 361 Kontaktpersonen befinden sich darüber hinaus in Quarantäne. Insgesamt sind bislang 24.097 Corona-Infektionen nachgewiesen worden, 22.938 Menschen gelten als genesen.
Derzeit werden 18 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern behandelt, davon drei intensivmedizinisch (ein Patient wird beatmet). Aus dem sensiblen Bereich der stationären Einrichtungen, ambulanten Pflegedienste oder der Eingliederungshilfe sind vier Bewohner infiziert, zehn Beschäftigte befinden sich in angeordneter Quarantäne. Aus den Schulen sind derzeit 95 Corona-Infektionen bekannt, aus den Kitas drei.
Autor:Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland) |
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