Demo setzt Zeichen in Menden gegen "Spaziergänger"
Impfen statt schimpfen

Mit Masken demonstrierten rund 170 Teilnehmer heute Abend in Menden für die Corona-Maßnahmen und die Impfung. | Foto: K. Rath-Afting
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  • Mit Masken demonstrierten rund 170 Teilnehmer heute Abend in Menden für die Corona-Maßnahmen und die Impfung.
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Für den heutigen Montag war eine Demonstration unter dem Motto "Impfen statt schimpfen" in Menden angemeldet.

Eine heimische Partei griff diese Information auf und unterstützte die Veranstaltung auch gleich ideell indem sie auf ihrer Internetseite ihre Teilnahme ankündigte. Offiziell waren sieben Teilnehmer angemeldet, doch bereits vor dem Startpunkt war ersichtlich, dass die Hunderter-Marke geknackt werden würde. Auf dem alten Rathausplatz versammelten sich die Menschen (offiziell wurde für diese Veranstaltung keine Werbung gemacht) mit Plakaten, auf denen unter anderem "Geimpft und stolz drauf" zu lesen war. Teilnehmerin Annika L. hatte sich ihr Schild mit einer Lichterkette umrahmt und "möchte mit meiner Teilnahme in dieser Situation Solidarität zeigen und ein Zeichen für Alle setzen". Auch Erika B. war entschlossen, zu den "Spaziergängern" (welche gegen die Corona-Maßnahmen zeitgleich demonstrierten) einen Gegenpol zu setzen. "Weil wir in einer Demokratie leben, haben wir die Möglichkeit, auch unsere Ansicht zu zeigen und zu demonstrieren. Also sollten wir diese Möglichkeit auch nutzen. Eine Demokratie gibt uns jedoch nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht für eine und im Sinne einer Gemeinschaft zu handeln um sie schützen," so ihre Meinung. Die Polizei stand zwischen den beiden Gruppen. Zahlenmäßig waren die Montags-"Spaziergänger", die sich bereits das vierte oder fünfte Mal (meist über Telegram) verabredet hatten, noch unterlegen. Um 18 Uhr setzten sich erst die meist maskenlosen "Spaziergänger" in Bewegung Richtung Oberstadt und die auf mittlerweile geschätzten 170 Teilnehmer der Impfbefürworter folgten mit ihren Plakaten (die "Spaziergänger" hatten offiziell keine Demonstration angemeldet ergo durften sie auch keine Plakate dabei haben).

Polizei zufrieden mit friedlichem Verlauf

Der Zug verlief friedlich durch die Innenstadt, stoppte nur einmal am Ende der Fußgängerzone weil die Polizei den Verkehr für die Demonstranten regeln musste. Auf Höhe der Polizei ging es dann in entgegengesetzter Richtung wieder zurück. Offensichtlich hatten sich auf dem "Spaziergang" noch etliche Menschen in die Reihe der Maßnahmen-Verweigerer eingereiht denn am Schluss hieß es von Seiten der Polizei: Circa 170 "Impfen statt schimpfen"-Teilnehmer zu etwa 250 "Spaziergängern". "Wichtig ist", so Ingo Günnewicht, "dass wir ein Zeichen gesetzt haben." Auch der Bürgermeister Roland Schröder war mit von der Partei. Unterwegs trat ein Mann an ihn heran und bedankte sich, dass er, der Bürgermeister, präsent sei. Doch war er nicht in seiner Funktion als Stadtoberhaupt vor Ort, sondern "ich bin Dezernatsleiter beim Ordnungsamt" (und zeigt auf seine Schutzweste auf der der Schriftzug "Ordnungsamt" strahlte) sondern als Ordnungsamtsmitarbeiter", so Schröder weiter. Wer ihn kenne, wisse aber, dass er ein Impfunterstützer sei und dies auch öffentlich kund tue.
Die Ordnungskräfte der Polizei indes waren zum Schluss zufrieden. Keine Störung, alles verlief friedlich. Dass es allerdings unter der Oberfläche mittlerweile mächtig brodelt, zeigte sich noch am Nachmittag im Netz. Dort wurde eine Teilnehmerin der "Impfen-statt-Schimpfen"-Demo von einer Maßnahmen-Verweigerin verbal bedroht. Diese zeigte die Frau daraufhin bei der Polizei an.

Autor:

Karolin Rath-Afting aus Menden (Sauerland)

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