Das gab's hier noch nie!
Einbürgerungsfeier nur für Briten

Zehn Briten erhielten von Landrat Thomas Gemke die Einbürgerungsurkunde. Nicht alle wollten hinterher mit aufs Bild. (Vorne links im Bild der bekannte Mendener Martin Smith) Foto: Ulla Erkens/Märkischer Kreis
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  • Zehn Briten erhielten von Landrat Thomas Gemke die Einbürgerungsurkunde. Nicht alle wollten hinterher mit aufs Bild. (Vorne links im Bild der bekannte Mendener Martin Smith) Foto: Ulla Erkens/Märkischer Kreis
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Kreis.  Das hat es im Lüdenscheider Kreishaus noch nicht gegeben: Eine Einbürgerungsfeier nur für Briten, die die deutsche Staatbürgerschaft annehmen.
Die Pressestelle des Märkischen Kreises berichtet:

"Vor dem drohenden Brexit Ende März wollten wir Ihnen die notwendige Rechtsicherheit geben und Ihnen Ihre Einbürgerungsurkunde in einem würdigen Rahmen überreichen", erklärte Landrat Thomas Gemke den sieben Herren und drei Damen aus dem Vereinigten Königreich. Die Altersspanne der zehn Neubürger reicht von der 48-jährigen Frau aus Herscheid bis zum 71-jährigen Mann aus Hemer. Das Durchschnittsalter liegt bei 60,4 Jahren.
Die meisten der zehn Neubürger leben schon seit mehr als 30 Jahren in Deutschland. Viele haben bei den britischen Streitkräften in Hemer, Menden oder Iserlohn gedient und sind einfach hier geblieben. Daher verwundert es nicht, dass vier Personen in Hemer, drei in Menden, eine in Altena, eine in Herscheid und eine in Werdohl wohnen.
"Der Brexit birgt viele Unwägbarkeiten ", sagt Kerstin Tindall. Als Tochter eines britischen Offiziers und einer gebürtigen Deutschen kam sie als Kind in die Region, heiratete und machte sich selbstständig. Ihre Eltern sind inzwischen zurück ins Vereinigte Königreich gezogen. "Jetzt wollte ich für mich, meine Firma und meine neue Lebenspartnerschaft Sicherheit haben und mich nicht beispielsweise um Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnisse sorgen müssen", spricht Tindall die möglichen Probleme an. Daher hat sie die doppelte Staatsbürgerschaft beantragt und ist nun stolz darauf auch Deutsche zu sein. Beruflich und privat ist sie oft im Vereinigten Königreich unterwegs und bemerkt dort eine negative Stimmung gegenüber Europa. "Viele sind einfach schlecht informiert und können die Konsequenzen des Austritts gar nicht abschätzen", erzählt sie.
Landrat Thomas Gemke hofft noch darauf, dass sich das Blatt in letzter Minute wendet. Gleichzeitig hieß er die Neubürger herzlich willkommen und nahm sich für sie Zeit. Seit dem Brexit-Referendum im Juni 2016 erhielten insgesamt 55 Briten im Märkischen Kreis die deutsche Staatsbürgerschaft.

Zehn Briten erhielten von Landrat Thomas Gemke die Einbürgerungsurkunde. Nicht alle wollten hinterher mit aufs Bild. (Vorne links im Bild der bekannte Mendener Martin Smith) Foto: Ulla Erkens/Märkischer Kreis
So kennen die Stadtspiegel-Leser Martin Smith aus unserer Weihnachtsausgabe. Darin hatte der sympathische Engländer über Weihnachten in seiner Kindheit in England berichtet. Foto: Privat
Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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