Zeitsplitter und "Schatzkammer" im Gut Rödinghausen

Allein die Geschichte des Kochgeschirrs, hier verschiedene Kessel, würde einen Raum auf Gut Rödinghausen füllen.
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Wenn in dem klassizistischen Herrenhaus Gut Rödinghausen ein Erlebnis-Museum eröffnet, findet die Industriegeschichte der Stadt Menden einen wohl angemessenen Ausstellungsort. Wie die unterschiedlichen Sedimentschichten des Erdreichs sollen die Exponate von der Steinzeit bis zur Moderne gezeigt werden.

Das Magazin des Museums in Menden ist wohlgefüllt mit ausstellungswürdigen Objekten, die Aufgabe für Museumschefin Jutta Törnig-Struck und die zahlreichen Helfer ist eher die Auswahl. Auf rund 260 Quadratmetern finden rund zehn Themenschwerpunkte ihren Platz in unterschiedlichen Räumen. In einer „Welcome-Zone“ mit Zeitsplittern von der Steinzeit bis heute wird ein und dasselbe Objekt gezeigt, von der Keule bis zum aktuellen Präzisionswerkzeug. Unter dem Motto „7000 Jahre Made in Menden“ verdeutlicht die Ausstellung die Evolution der Hilfsmittel. Etwa vom Steinbeil, das 1966 von einem Landwirt gefunden und dem Bösperder Naturschützer Prof. Feldmann übergeben wurde, geschätzt etwa 6500 Jahre alt ist, über den Rödinghauser Hammer bis zu Nadeln und Rohren als heutige Produkte.
Dem Thema „Global Player“ ist ein eigener Raum gewidmet. Hier finden die Topfirmen ihren Platz, die mit dem Export begonnen haben und ihre Produkte aus Menden über den ganzen Erdball verkaufen. „Das ist quasi unsere Schatzkammer“, erklärt Jutta Törnig-Struck. Die Produkte werden als „Schmuckstücke“ präsentiert.
Ausführlich wird auch die Geschichte der Stadt Menden mit ihrer Sanierungsmaßnahme und Kulturgeschichte einschließlich Landschaftsgarten vorgestellt.
Der frühen Industrialisierung ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Etwa der Adelsfamilie Dücker, die mit dem Puddle-Verfahren deutliche Qualitätsverbesserungen für die Stahlproduktion einführte. Drei Räume sind mit den Glas-Fachwerkvitrinen ausgestattet. Die Verbindung von Metall und Textilverarbeitung wird ausführlich dargestellt. Etwa die Fortentwicklung von Geweben, vom grobmaschigen Stahlnetz für den Fischfang über feine Metallgewebe bis zu alternativen, synthetischen Werkstoffen für die Feinstrumpfindustrie. Doch mit diesen Themen ist nur ein Teil der Mendener Industriehistorie erfasst. Vier Räume sind von der Grundrissplanung her bislang fertig. (Wird fortgesetzt)

Allein die Geschichte des Kochgeschirrs, hier verschiedene Kessel, würde einen Raum auf Gut Rödinghausen füllen.
Mitarbeiter des Rödinghauser Hammers bauten ein Modell der Anlage und stellten es dem Museum Menden bereits vor Jahren zur Verfügung. Es soll im Gut Rödinghausen präsentiert werden und als Aktionsmodell zum Ausprobieren einladen.
Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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