Wo ist die Mendener Elle abgeblieben?

Detlef Albrecht. Da war die Elle angebracht.
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Es war einmal, so beginnen viele Märchen, aber hier handelt es sich um eine wahre Geschichte, die in den 60 Jahren im letzten Jahrhundert vor der Kirche Sankt Vincent passierte. Viele, viele Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte hatte die Stadt Menden am Kirchufer vor dem alten Marktplatz eine alte metallene und halbrunde Elle mit gekerbten Maß auf einem Steinsockel. Die Elle diente den Krämern und Tuchmachern, sowie Käufern der Marktbesucher zum nachmessen der gekauften Stoffe. Die Elle ist ein altes Naturmaß, deren Abstand zwischen Ellenbogen und Mittelfingerspitze eines erwachsenen Mannes als Maß genommen wurde. Jedes Fürstentum hatte sein eigenes Maß, so auch das Kurkölnische. In der Gildeordnung von 1667 der Stadt Menden steht „Die Gildemeister der Großen Gilde hatten die Güte der Waren überhaupt zu kontrollieren sowie Maß und Preis zu bestimmen. Für billigen Peis, wie in benachbarten Orten sollte hier verkauft und nur Gewicht, Elle und Maß kölnischer Art gebraucht werden“. Die kölnische Elle war nach heutigem metrischem Maß 59 cm lang und bei den Preußen 66cm. Es gibt nur noch wenige Städte in Deutschland, wo die Elle öffentlich vorhanden ist, wie z.B. in Braunschweig, Homberg oder die Frankfurter Elle am Leinwandhaus. Die Recherchen in Menden haben ergeben, dass die Original-Mendener Elle in den 60ziger Jahren am Kirchufer, auf der linken Seite liegend, abgebaut und spurlos verschwunden sein muss. Es wäre schön wenn sich die älteren Mendener noch an die Elle erinnern und eine genaue Beschreibung, noch besser ein altes Foto zur Verfügung stellen. Die Informationen können Online unter DetAlbrecht@online.de, Telefon 02373-7608441 oder persönlich vormittags in der Stadtinformation bei Herrn Detlef Albrecht im Rathaus abgegeben werden. Auch wenn das Original nicht wieder auftauchen sollte, was ja in einem Märchen durchaus möglich ist, wäre der Nachbau und die Wiederaufstellung am historischen Ort von einem Stück Mendener Tuchmacher- und Leinenwebergeschichte wünschenswert und auch möglich. Vielleicht findet sich ja eine Mendener Firma aus dem Metallbereich, die Lehrlinge ausbildet bereit im Rahmen der Berufsausbildung, die Mendener Elle nachzubauen, das schiefe Geländer am Geschichtsbrunnen zu richten und die Elle am letztem bekannten Standort wieder anzubringen. Verloren gegangene Geschichte muss ja nicht für immer verloren sein, die Suche danach ist der Anfang.

Autor:

Detlef Albrecht aus Menden (Sauerland)

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