Die Eventbranche ist auch in Menden schwer betroffen
Überleben mit mehreren Standbeinen
Das öffentliche Leben liegt brach; das kulturelle Leben ist zum Erliegen gekommen, auch in Menden.
Durch die Corona-Krise werden zur Zeit unter anderem auch viele Einzelhändler und Gewerbetreibende vor große Herausforderungen gestellt. Einige werden bereits kreativ und gestalten Online-Shops, um zumindest einen Teil ihrer Waren verkaufen und ihre Verluste etwas minimieren zu können. Appelle einzelner Händler über die sozialen Netzwerke, entweder online zu kaufen oder aber mit einem Kauf zu warten bis die Läden wieder geöffnet haben, zeugen von ihrer Verzweiflung. Teilweise werden von Stammkunden einzelner Gaststätten schon Spendenaufrufe gestartet und auch bedient, damit es ein Leben nach Corona gibt. Da auch alle Veranstaltungen abgesagt wurden und immer noch werden, ist die Branche, die saisonal von Events lebt, auch schwer getroffen. David Müller (Firstchoice Veranstaltungstechnik) hat dabei noch Glück im Unglück da diese Firma nur eins seiner Standbeine ist. "Ich habe auch kein festes Personal doch erwarte ich zum dritten Quartal diesen Jahres Einbußen im fünfstelligen Eurobereich", so Müller. Die kleineren Events und private Veranstaltungen sorgen normalerweise im Jahr für einen gewissen Grundumsatz.
Selbst Grundumsatz weg gebrochen
"Bei größeren Produktionen, Messen und Konzerten hat man eine enorme Vorleistung in Form von Planung, Vorbereitungen und auch Zumietungen von Material erbracht, welche nun einfach nicht mehr benötigt, dennoch aber bezahlt werden muss," ist David Müller erleichtert, dass das bei ihm momentan nicht der Fall sei. In seiner Branche sei es schwierig, bei dem marktüblichen Preisgefüge Rücklagen zu bilden und sogar Kollegen, die in einem organisierten Verband Mitglied seien, hätten derzeit schlechte Karten, so Müller weiter. Tristan Maiwurm, Inhaber des "Märkische Event Service", ist im Eventmanagement im Vollerwerb selbstständig und war auch als Techniker auf diversen Festivals und Touren in diesem Jahr geplant. "Wie das nun weitergeht kann ich gar nicht sagen", so Maiwurm. "Die Musikbranche als Veranstalter liegt komplett brach, ob das im April/Mai wieder Anlauf nimmt...?" Tristan Maiwurm glaubt da nicht so richtig daran. Auch in seinem, im Januar erst neu gegründeten, Ticketshop MärkischeEventshop.de herrscht noch mangels Nachfrage Flaute. Doch er ist branchenübergreifend aufgestellt. Mit seiner Marketing/Medien-Agentur und dem Tonstudio hat er noch weitere Standbeine. Zudem versucht auch Tristan Maiwurm online die Verluste etwas abzumildern. Die ersten Anfragen bezüglich seiner neuen Seite www.digitaleslernen-nrw.de seien auch schon da.
Hoffnung auf den Sommer
Und ein weiterer Hoffnungsschimmer am Horizont: Gerade würden Touren, Festivals und Konzerte für Ende des Jahres bzw. Anfang nächsten Jahres geplant. Je nachdem wie sich die Krise entwickelt steht im Juni noch Rock im Park in Nürnberg und im August der Summer Breeze in Dinkelsbühl an, wo er als Techniker gebucht ist. "Zudem bin ich für die Seeed-Tour gebucht", blickt Tristan Maiwurm hoffnungsvoll in die Zukunft.
Autor:Karolin Rath-Afting aus Menden (Sauerland) |
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