Reise in die Dunkelheit 7

...Es läuft viel aus dem Ruder. In diesen Jahren. In Afrika. Und die Großen sind immer mit dabei. Stellvertreterkrieg nennt man das wohl.
Bisher hab ich immer allein gearbeitet. Nur ein kleines Team für Transport und Support.
Es geht in den Tschad. Das Land besteht fast nur noch aus Revolution, jeder gegen jeden und Kasper Hauser für alle. Der Aozou-Gürtel brennt.
Unser Auftraggeber ünterstützt gerade die Rebellen. Unser Ziel ist ein wichtiger Mann der Regierung. Aber er ist gut bewacht. Seine leibwache ist gut zweihundert Mann stark und die sollen gut sein. Na ja, was man hier so gut nennt.
Deshalb wird das jetzt sonne richtige Söldner -Sch.... Kein stiller job, wie ich es mag. Es gefällt mir nicht. Es gefällt mir überhaupt nicht.
17 Mann sollen rein. Wir sind international besetzt. Ein Ami, ein Däne, Engländer, Belgier und acht Bundesdeutsche, mit mir. Keine Ostdeutschen. Die Stasischergen sind nur als Platzanweiser an Bord. Wo sind nur meine Illusionen geblieben! Weltrevolution! Dicken haufen drauf.
Wir nehmen auch schwere Waffen mit. Denn wenn ich fertig bin, werden wir ein ganzes Rudel Bimbos hinter uns haben. und die werden sauer sein. Sehr sauer.
Und da wir eine ganze Weile zu Fuß gehen müssen... Es wird haarig werden.
Mit zweien habe ich mich angefreundet. Dirk aus Hamburg und Robbert aus Köln.
Uns ist klar, danach ist Schluß, solange es noch ein Zurück gibt.
Für mich ist es ein Job, baer die beiden... Müssen sich manchen Spruch gefallen lassen von mir. Mitleid und Skrupel sind die besten freunde... auf dem Weg ins Grab. Da will ICH nicht hin.
Wir singen unsere Lieder. Irgendwie stehen hier alle auf das Gleiche. Natürlich den Le Boudin der Legion und immer wieder Warren Zevon. Vor allem "Roland",
ist fast schon unsere Hymne. Ich kann es immer noch rückwärts singen..
Und jeder zweite steht auf Kipling. Ich hab den kleinen fascho ja nie gemocht. Aber der "Schlußchoral". Oder "Wenn". Gänsehaut!
Es kommt der Morgen. Des Aufbruchs. Wir ziehen in den Tschad.
In meine ganz persönliche Hölle....
Wird fortgesetzt.

Autor:

Thorsten Ottofrickenstein aus Menden (Sauerland)

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