Reise in die Dunkelheit 4

...Ich habe den perfekten Platz gefunden. 200m vom Eingang, ein Minihügel in leichter Hanglage, mit dichten Büschen bewachsen und gerade außerhalb des Lichtkreis der Straßenlaterne.
Ich habe mir eine tarndecke übergeworfen, die sich in Struktur und Brechung perfekt dem Hintergrund anpasst. Und die leicht abwerfbar ist. Darunter trage ich normale Kleidung.
Ich verwende ein unterschallschnelles Geschoß, mit Hohlkopf. Man kann sogar von den Russen lernen. Alle spiegelnden Teile sind matt brüniert. Der Schalldämpfer ist Israelisch und lenkt das Geschoß auf 100m um 1cm nach links. Das muß ich berücksichtigen.
Ich bin praktisch unsichtbar, leise, nur das klicken des Mechanismus wird zu hören sein, und schnell.Der perfekte Platz.
Und ich überlege, warum ich eigentlich hier liege. Mein Hass ist längst erloschen und soo gierig bin ich nicht... Ich fühle...Ich schaue in meine Seele und alles was ich finde ist eine tiefe, entspannte, innere Ruhe. Alles ist perfekt.
Ich fühle mich gut.
Ich liege jetzt seit 1 1/2 Stunden fast reglos und warte. Selten fährt ein Auto durch die nächtliche Straße. Meine Waffe ist ein wunderbares Präzisionsobjekt, handgefertigt und getunt.
Aber die Waffe ist nicht entscheidend. Viel wichtiger ist die Optik, das Fernrohr.
Und während cih noch über die Vorteile meiner Ausrüstung siniere, öffnet sich die Tür...

Autor:

Thorsten Ottofrickenstein aus Menden (Sauerland)

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