Reise in die Dunkelheit 3
..."Für Geld?", fragt er mich. "Wofür sonst!?", sage ich mit zynischem Grinsen, bevor der Blackout mich erwischt.
Jeden Fehler kann ich noch toppen.
Als ich erwache, liege ich auf einer Couch, irgendwo im Nirgendwo. Ich hab keine Ahnung, wo ich bin. Mein Kopffühlt sich an, als hätte jemand mein Gehirn in Watte gepackt. Und prügelt mit einem riesigen Eisblock drauf ein. Stöhnend versuche ich mich aufzurichten. "Kaffee?", höre ich eine, seine Stimme aus dem Nebenraum. Langsam kommt die Erinnerung, spotlightartig.
Beim Frühstück, ich behalte das meiste drin, erzählt er weiter. Von einer privaten Organisation für "nasse" Arbeit. Von einem sozialistischen Bruderstaat, der Aufträge sehr gut bezahlt. Von fernen Ländern, Ruhm und Ehre, Dienst für die gute Sache. Und Geld, viel Geld.
Es ist Frühjahr 1986. Ich bin 21 Jahre alt, 183cm groß und 75 Kg schwer. Seit meinem 5 Lebensjahr betreibe ich Sport, seit dem achten Leistungssport. Ich habe kein Gramm Fett am Körper. Und ich kann Schießen. Sehr gut. Ich bin Topfit.
Niemand kann es mit mir aufnehmen. Ich bin unbesiegbar.
Ich bin ein Idiot.
Ich stelle Fragen. Zeige mein Interesse. Betone meine Fähigkeiten.
"Du hast gesagt, Du kannst töten?", fragt er mich. Ich nicke eifrig.
Er schaut mir ernst in die Augen, bis zum Grund meiner Seele. Denn noch habe ich eine. "ich glaube Dir nicht", sagt er ruhig. Und , bevor ich vehement protestieren kann, fährt er fort" Du wirst es mir beweisen müssen."
Einen Moment bin ich sprachlos. Dann schließe ich die Augen. Und betrachte, was ich sehe.
"Ich weiss auch schon, mit wem." sage ich leise...
Wird fortgesetzt
Autor:Thorsten Ottofrickenstein aus Menden (Sauerland) |
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