Deutlich mehr Opfer
Neue Erkenntnisse zur Mendener Hexenverfolgung

Die Autorengemeinschaft Anni Droste, Wilhelm-Josef Droste und Jürgen Hinzpeter hat ein Buch über die Mendener Hexenverfolgungen herausgebracht.

Der Iserlohner Sprachforscher Friedrich Woeste veröffentlichte bereits 1868 Auszüge der Mendener Hexenprotokolle. Vor rund einhundert Jahren befasste sich Dr. Gisbert Kranz mit der Geschichte der Stadt und der Pfarre Menden. Unter anderem wertete er die Mendener Hexenprozessakten aus und veröffentlichte seine Ergebnisse. In den 1950er Jahren fand eine Sichtung und Sortierung des Pfarrarchivs statt. Hierbei tauchten Hexenprozessakten auf, die bislang unbeachtet blieben.

Mit modernen Mitteln der Textverarbeitung und Datenverarbeitung erfolgte nun eine grundlegend neue Auswertung aller Akten. Sie werden erstmals vollständig im Original abgebildet neben ihrer Transkription in lateinischer Schrift. Ein Ergebnis war, dass die bislang bekannte Zahl der Opfer zu gering beziffert wurde. Es konnte nun auch für Menden belegt werden, dass ganze Familien über mehrere Generationen hinweg dem Hexenwahn zum Opfer fielen. Einige dieser Familienschicksale wurden herausgearbeitet und ihre Geschichte beleuchtet sowie die brutalen Verhörmethoden und -Systematiken der Hexenprozesse untersucht und detailreich dargestellt. Hunderte aufgelistete Familiennamen machen das Werk auch für Familienforscher zu einer wertvollen Fundgrube.

Zu bekommen ist das 476-seitige Buch bei Anni und Wilhelm-Josef Droste für 45 Euro in 58710 Menden-Lendringsen, Starenweg 12, Tel. 02373 83561 oder per E-Mail: wj-droste@t-online.de Sowie in Kürze auch im Museum der Stadt Menden und auf Gut Rödinghausen.

Autor:

Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland)

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