Mit gesponserten Helmen wohlbehütet auf das eigene Fahrrad
Erste Gruppe von Flüchtlingskindern aus Serbien und Syrien durchlaufen Radfahrtraining
Kinder aus Krisengebieten, die in Menden Aufnahme fanden, machen sich jetzt gestärkt und mit neuer Begeisterung daran, ihre neue Heimat mit dem Fahrrad zu erkunden.
Eine kleine Hilfe dazu erhielten Kinder aus Krisengebieten durch ein Sicher-heitstraining, das über einige Wochen erste Sicherheit auf dem Fahrrad bringen sollte.
Die Begeisterung der Kinder war kaum zu bremsen, und alle machten sich auf der Freifläche des Jugendzentrums Platte Heide an die Bewältigung des Parcours.
Methodik und Elemente des Geschicklichkeitskurses hatte Franz-Josef Knur aus der schulischen Verkehrserziehungspraxis im Gepäck, und die Kinder übertrafen sich gegenseitig in ihrem Wetteifer um die besten Ergebnisse. Ingrid Ketzscher als versierte Erzieherin glättete dabei die Wogen der Rivalität und bildete den ruhenden Pol. Hans-Martin Kissing sorgte unermüdlich als versierter Techniker für den verkehrssicheren Zustand der gespendeten Kinderräder. Er machte sich unentbehrlich für das Gelingen des Trainings, und dies unter unglaublichen Arbeitsbedingungen.
Nach Slalom, Schnellbremsung, Hindernisvermeidung und richtigem Anfah-ren und Abbiegen mit Schulterblick auf dem Übungskurs kam am Dienstag dieser Woche die Nagelprobe im öffentlichen Verkehrsraum. Bei der Fahrt zum Eis-Essen nach Fröndenberg mussten sie beweisen, was sie über Verkehrsregeln und -schilder gelernt hatten – keine einfache Aufgabe für die drei Erwachsenen, die die Begleitung und Verantwortung übernahmen für Kin-der, die aus schwierigsten Verhältnissen zu uns kamen und die ganze Zukunftshoffnung ihrer Eltern sind.
ABUS, ein deutsches Unternehmen der Sicherheitstechnik, stattete die Kin-der kostenlos mit Helmen aus, auf Vermittlung durch Hans-Martin Kissing. Schlösser für die Räder werden einstweilen durch die Mendener Grünen gesponsert.
Die Helme und die Fahrräder wurden den Kindern zusammen mit einer Urkunde übereignet, damit sie Treffpunkte, Freunde und vielleicht auch die Schule besser, leichter und hoffentlich sicherer erreichen können. Damit verbindet sich die Hoffnung, dass die entwurzelten und desorientierten Kinder sich besser in ihrer neuen Lebenswelt zurechtfinden und rasch Freundschaften finden mögen.
Ein besonderes Dankeschön gilt allen zwischen Menden und Bockum-Hövel, die – teilweise nach Facebook-Aufrufen - Fahrräder, Ersatzteile oder sogar Werkzeug gespendet haben.
Autor:Franz-Josef Knur aus Menden (Sauerland) |
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