Literaturpreis für Mendener Autorin
Anja Grevener gewinnt einen „HOMER 2015“ im Rahmen der Leipziger Buchmesse.
Es war eine passende und dazu noch beeindruckende Umgebung, in der am Samstag im Rahmen der Leipziger Buchmesse die „HOMER Historische Literatur“-Preise verliehen wurden – mit dabei zum ersten Mal die Mendener Autorin Anja Grevener.
Im Panometer (einem alten Gasspeicher) in Leipzig unter einer 50 Meter hohen Glaskuppel und umgeben von einer raumhohen und 360 Grad umfassenden künstlerischen Interpretation der Völkerschlacht von Leipzig wurden die Auszeichnungen in fünf verschiedenen Kategorien an Autoren vergeben, die sich dem spannenden Erzählen von Geschichte verschrieben haben.
Neben Größen des Genres wie Sabine Weigand, Daniel Wolf, Peter Prange und Tanja Kinkel trat auch die gebürtige Mendenerin Anja Grevener mit ihrem Verlagskollegen Christian Lange in der Kategorie „Historische Kurzgeschichte“ an. Sie war mit ihrer Geschichte „Die feurigen Schilde“, erschienen im letzten Jahr in der Anthologie „Karl – Geschichten eines Großen“, auf die Short List und somit unter die fünf besten Kurzgeschichten des Jahres 2015 gekommen, die die Juroren des „HOMER Historische Literatur e.V.“ in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse ausriefen.
Für die mittlerweile in Wickede wohnende 37-jährige Autorin wurde die festliche Gala am Samstagabend jedoch noch besser: Nach kurzem Zittern musste sie sich nur noch ihrem Kollegen Christian Lange geschlagen geben und erhielt den Silbernen Homer für ihre Geschichte, die in die Zeit der Sachsenkriege im achten Jahrhundert auf die Hohensyburg bei Dortmund zurückführt, wo seltsame Dinge vor sich gehen und der Kampf zwischen Sachsen und Franken eskaliert.
„Wir wollen gerne den historischen Roman stärken und vor allem aufzeigen, dass Geschichte vor allem eines ist: nicht verstaubt und auch sehr unterhaltend!“, fasste Caren Benedikt, die frisch gewählte Vorsitzende des HOMER e.V., den Grundgedanken, der alle Anwesenden des Abends in ihrem Schaffen verbindet, in ihrer Begrüßungsrede zusammen.
Der „HOMER Historische Literatur“-Verein wuchs nach seiner Gründung im Februar 2013 von gerade einmal sieben Mitgliedern schnell auf über 50 Mitglieder an, Kooperationen mit bedeutenden Partnern, wie der Leipziger Buchmesse, kamen schnell hinzu, sodass ein Preis für die Auszeichnung gut gelungener historischer Literatur in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen werden konnte.
„Es ist zwar nicht der erste Platz, aber es ist die erste Auszeichnung meines Lebens und meiner Geschichten, die mir sehr am Herzen liegen. Und das macht mich mehr als stolz“, freute sich Anja Grevener über den zweiten Platz und vor allem die Anerkennung durch Fachjury und Verein. „Neben den ganzen großen Namen genannt zu werden und leibhaftig neben den eigenen Vorbildern zu stehen, war schon ein surreales Erlebnis.“
Anja Grevener konnte im letzten Jahr neben ihrer jetzt prämierten Kurzgeschichte auch ihren zweiten historischen Roman „Sündenbock“, der in die Zeit der Balver Hexenverfolgungen führt, veröffentlichen und ihn im Rahmen des Autorenherbsts in der Buchhandlung Daub Interessierten vorstellen. Sie arbeitet als freiberufliche Fach- und Wissenschaftsredakteurin für Magazine mit dem wenig überraschenden Schwerpunkt Geschichte.
Am 10. April findet im Literaturhotel Franzosenhohl in Iserlohn eine stimmungsvolle Candlelight-Lesung statt, bei der Anja Grevener ihre Geschichten vorstellen wird. Beginn der Lesung ist um 18 Uhr, der Eintritt kostet zehn Euro. Karten gibt es nur im Vorverkauf unter Tel. 02371-820720 oder info@literaturhotel-franzosenhohl.de.
Michael Kuhn, Judith Vogt (Hg.): Karl – Geschichten eines Großen, Ammianus Verlag, Aachen: 2014. 9,95 Euro
Autor:Anja Grevener aus Menden (Sauerland) |
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