Kultur
„Erinnerungen“ – Letzter Vortrag von Elmar Dederich am Donnerstag, 21. November 2024, in der Gaststätte Dederich in Menden-Lendringsen.
Am 21.11.2024 um 19.30 Uhr begrüßte Elmar Dederich alle Anwesenden sehr herzlich im großen Saal der gleichnamigen Gaststätte Dederich. Bis auf den letzten Platz (ca. 95 Stühle) fanden sich die Freunde und Freundinnen seiner heimatgeschichtlichen Vorträge ein.
Die Vortragslänge mit 2 Pausen betrug ca. 3 Stunden. In diesen wurde vom überraschend 2019 verstorbenen Heimatdichter Norbert Rickenbrock seine Gedichte vorgetragen. Die Männer der Firma Bestattungen Kämmerling halfen mit ihrer Bestallungsanlage aus; die frühere Anlage war leider wegen Instandsetzungsarbeiten in der früheren Realschule nicht auffindbar.
Der Eintritt war wie immer frei. In der Nähe des Ausgangs stand eine Spendenkiste für freiwillige Spenden bereit. Der Erlös geht komplett an den Verein „Aktiv für Lendringsen“. Es ist ein Betrag von 298,00 Euro zusammengekommen. Eine schöne Summe.
Eigentlich wollte Elmar Dederich zu seinem 80 Geburtstag im Jahr 2021 den letzten Vortrag halten. Aber wegen Corona fiel der Vortrag aus und wurde 2022 nachgeholt. In den sozialen Medien wurde nach dem Vortrag mit dem Titel „Was wir gehabt haben und was wir verloren haben“ von einem Mendener geschrieben: „Dederich reitet immer noch auf einem Gaul, der schon lange tot ist. Die Gemeinde Lendringsen gibt es nicht mehr. Wir sind alle Mendener und wir sind alle gefordert, das Positive unserer zusammengewachsenen Stadt Menden herauszustellen.“
2023 sollte nun im Herbst sein letzter Vortrag sein, aber da schwächelte sein Herz und er bekam in Dortmund eine neue Herzklappe.
Am Donnerstag, 21.11.2024, war nun wirklich Elmar Dederichs letzter Vortrag. Ein Vortrag über seine Erinnerungen an Geschehnisse, die er wirklich in der damaligen Amtsverwaltung, dann in der Verwaltungsstelle Lendringsen und schließlich im Bürgeramt Lendringsen erlebt hat. Und das waren wirklich sehr, sehr viele Erinnerungen. Darüber genau zu berichten, würde hier den Rahmen sprengen.
Nur dies:
Am 11. September 2001 hatte Herr Dederich in der VHS länger gearbeitet und erst nachmittags die VHS verlassen und fuhr gegen 15.15 Uhr in das Lendringser Verwaltungsgebäude, als ihn PHM Gerd Haack vom Polizeibezirksdienst in sein Dienstzimmer ruft. Auf dem Weg zu seinem Dienstzimmer muss ich an seinem Zimmer vorbei. Ein Fernsehgerät läuft bei ihm und es schauderte ihn. Er sah den brennenden Ostturm des World Trade Centers in New York und sah Menschen aus dem brennenden Gebäude in den Tod springen. Er hörte die Kommentare von Anne Will und starrte gebannt auf den Bildschirm. Haack und er waren fassungslos und rufen die Kollegen hinzu. An weiteres Arbeiten ist an diesem Nachmittag nicht mehr zu denken. Der 11. September 2001. Ein Tag, der in die Geschichte eingehen sollte.
Schreiben möchte ich noch, dass Elmar Dederich Ende 2001 seine Verabschiedung hatte und meinte bei seiner Abschiedsrede: „Von nun an will ich alles in Ruhe und Gelassenheit, und insbesondere nur Dinge tun, die mir Spaß machen. Ich will mich über Entscheidungen im Rathaus oder des Rates der Stadt Menden nicht mehr ärgern.“
Wie sagte vor einigen Jahren sein jetzt im Ruhestand befindlicher Internist: „Herr Dederich, Sie haben eigentlich niemanden mehr etwas zu beweisen. Hören Sie auf, sich über die Mendener Kommunalpolitik aufzuregen, es sind verschwendete Energien. Es ist so sinnlos, als wenn ein Hund nachts den Mond anbellt.“
Wenn Elmar Dederich heute mit seiner Gertrud durch unsere schönen heimischen Wälder, durch das Freizeitzentrum, oder entlang des Hexenteiches oder der Oeseteiche geht, gelingt es ihm, draußen in der Natur Weltpolitik und Kommunalpolitik zu vergessen und gelangt zur Ruhe und zur Gelassenheit. Zwar nicht immer, inzwischen aber immer öfter.
Lieber Elmar, liebe Gertrud: „Liebe, Glück, Gesundheit und Sonnenschein sollen immer eure Begleiter sein und vielen Dank für die wunderschönen Vorträge in den vielen Jahren."
Autor:Sabine Schlücking aus Menden (Sauerland) |
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