Neues Veranstaltungskonzept für Burg Altena
Die Zeitreise geht weiter

Zeitreisen durch verschiedene Epochen in der regionalen Geschichte von Burg und Stadt Altena sollen künftig an die Stelle des Mittelalterfestes treten. Foto: Pfiffikus
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Die Stadt Altena und der Märkische Kreis verabschieden sich vom Veranstaltungskonzept des Mittelaltermarktes und stellen ein neues Format in Aussicht. In einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe soll das Themenspektrum breiter gefächert und weitere Epochen vom Barock bis in die 20-er Jahre des 20. Jahrhunderts in den Blick genommen werden.

Zeit etwas Neues zu wagen: Mit Zeitreisen durch verschiedene Epochen der Geschichte von Stadt und Burg Altena wollen der Märkische Kreis und die Stadt Altena ein breites Publikum ansprechen.

Schweren Herzens trennen sich der Kulturring der Stadt Altena und der Märkische Kreis als Veranstaltergemeinschaft dabei von einem liebgewonnen Projekt: Von 2009 bis 2019 haben sie gemeinsam das Mittelalterspektakel „Altena – Eine Stadt erlebt das Mittelalter“ jeweils dreitägig am ersten August-Wochenende sehr erfolgreich gemanagt. Das Nachfolgeprojekt des Mittelalterlichen Spektakulums, das der Märkische Kreis bereits von 2005 bis 2008 in kleinerem Rahmen auf der Burg Altena etabliert hatte, entwickelte sich mit der Einbeziehung der Stadt Altena bald zum größten Mittelaltermarkt in NRW. Mit der seit 2014 auch für das Künstler-Booking und die Akquise der Marktstände verantwortlichen Pfiffikus-Agentur aus Altena konnten die Besucher jeden Sommer drei Tage lang eine kleine Zeitreise in das Mittelalter unternehmen.

Kein Mittelalter-Markt mehr

Schon in den letzten Jahren vor der pandemiebedingten Absage der Veranstaltung entwickelten sich in der Region mehrere kleine Mittelaltermärkte, die größtenteils mit freiem Eintritt um die Gunst der Besucher warben. Die beiden ersten Corona-Jahre sorgten ihrerseits dafür, dass viele Künstler, Schausteller und Marktleute andere Arbeitsstellen annahmen – viele von ihnen sind bis heute nicht zurück in das unstete Künstler-Leben zurückgekehrt.

Corona, das Hochwasser, das Altena im Jahr 2021 stark getroffen hat, und auch geändertes Besucherverhalten haben die Verantwortlichen vom Märkischen Kreis und der Stadt Altena nun zu der Überlegung gebracht, dass es zukünftig kein „Altena – Eine Stadt erlebt das Mittelalter“ in der bekannten Form mehr geben wird.

Zeit für Neues

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge schaut Landrat Marco Voge auf diese Entscheidung. „Es ist immer ein bisschen schwer etwas Liebgewonnenes loszulassen. Wir hatten wirklich wunderbare Stunden auf dem Mittelaltermarkt und viele Erinnerungen werden uns noch jahrelang begleiten. Aber es ist auch spannend zu sehen, dass etwas Neues entsteht. Und das natürlich immer in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Altena.“

Auch Altenas Bürgermeister Uwe Kober weiß, dass viele Altenaer auf eine Neuauflage der beliebten Veranstaltung gehofft haben. „Wir haben 11 wunderbare Mittelalterfeste miteinander gefeiert, aber viele Faktoren haben sich geändert und da ergibt es einfach Sinn, andere Konzepte zu entwickeln. Ich freue mich, dass wir schon jetzt unser neues Veranstaltungsformat vorstellen können.“

Es ist nicht nur das Mittelalter, das Burg Altena und die Stadt Altena verbindet. Mit einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe sollen nun weitere Epochen der Geschichte beleuchtet und in Szene gesetzt werden. Auch im Barock, zur Zeit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert oder in den 20-er-Jahren des 20. Jahrhundert, gibt es spannende und unterhaltsame Themen, die in verschiedenen Locations in der Stadt, zum Beispiel. in der Burg Holtzbrinck, bei Gastronomen oder Geschäften und auf Burg Altena visualisiert und erlebbar gemacht werden können. Jedes Jahr soll die Zeitreise eine andere Epoche ansteuern. Das Konzept erlaubt daher auch, auf regionalgeschichtliche Ereignisse besonders einzugehen.

Zielgruppe vergrößern

Dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt: Von der Kostümparty, über Ausstellungen und Vorträge, museumspädagogische Angebote, klassische Konzerte bis zu Kino-Filmen, Street-Art, Gastro-Events und Theatervorstellungen für Groß und Klein ist alles denkbar. Die Zielgruppe für dieses neue Veranstaltungsformat ist damit wesentlich größer als für die bisherige Mittelalter-Veranstaltung.

Schon im Sommer 2023 soll die erste zehntägige Zeitreise stattfinden, die freitags startet und somit zwei Wochenenden und die Zeitspanne dazwischen abdeckt. Hier ist viel zeitlicher Raum für verschiedenste Angebote, ohne dass Konkurrenz entsteht. Besucher können somit mehrere Veranstaltungen besuchen und sich ihre persönlichen Highlights herauspicken.

Im Moment laufen die Vorbereitungen zur Präsentation dieser neuen Veranstaltungsreihe auf Hochtouren, denn sie soll keine Eintagsfliege sein, sondern ist auf mehrere Jahre ausgelegt. Gearbeitet wird gerade am Story-Telling und Corporate Design. Viel Arbeit steht noch mit der Gesamtkoordination und der Umsetzung des Marketingkonzeptes an. Entsprechend wichtig ist es, dass alle Akteure am gleichen Strang ziehen. Mit dem Fachdienst Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises ist besonders auch die Stadt Altena beziehungsweise das Stadtmarketing Altena mit im Boot. Hier gilt es, vor Ort weitere verlässliche Partner zu finden und zu begeistern. Wenn dies gelingt und die Veranstaltung auch von den Besuchern angenommen wird, hat Altena ein neues und in dieser Form auch konkurrenzloses Event.

Die Öffnung für andere Epochen schließt natürlich nicht aus, dass auch zukünftig die Reise wieder einmal ins Mittelalter führen und somit zumindest inhaltlich an das beliebte Groß-Event in Altena erinnern wird.

Autor:

Lokalkompass Menden-Fröndenberg-Balve-Wickede aus Menden (Sauerland)

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