Neuer Roman: Der Klang der Schwalbe
Der dunkle Schatten des Hönnetals

Autorin Uta Baumeister präsentiert einen neuen, historischen Roman.  | Foto: privat
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  • Autorin Uta Baumeister präsentiert einen neuen, historischen Roman.
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BALVE/MENDEN. Wer wie die Autorin Uta Baumeister erst Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg im romantisch anmutenden Hönnetal aufgewachsen ist, ahnt nicht unbedingt, welche dunklen Schatten auf dem Tal lasten. Umso ernüchterter war die Autorin, als sie sich intensiv mit dem Geschehen im Steinbruch ‚Emil‘ und den umliegenden Zwangsarbeiterlagern befasste.
„Ich beschloss, über dieses Thema einen Roman zu schreiben und die menschlichen Schicksale in den Vordergrund zu stellen“, berichtet Uta Baumeister. Durch den Lendringsener Heimatforscher Elmar Dederich knüpfte sie Kontakt zur niederländischen Familie des damaligen Zwangsarbeiters Ruurd van der Leij. Der junge Mann hatte seine Erinnerungen nach seiner Rückkehr in die Niederlande im Oktober 1945 niedergeschrieben. Sein Sohn Jan genehmigte Uta Baumeister, diese Erinnerungen zu einem Roman zu formen. Ebenso flossen die Erinnerungen von Zeitzeugen in den Roman ein. Unterstützung erfuhr die Autorin sowohl von Elmar Dederich, der bezüglich des Nazi-Projekts über großes Wissen verfügt, als auch von dem ehrenamtlichen Archäologen Horst Klötzer, der seine Forschungen gemeinsam mit Horst Hassel (†) in dem Buch „Kein Düsenjägersprit aus ‚Schwalbe 1‘“ festhielt.
„Die Arbeit an diesem Roman war sehr emotional“, erklärt die Autorin. „Ich kannte das Hönnetal als einen Ort der Geborgenheit. Das Schicksal von Ruurd, der damals erst 18 Jahre alt war, und die tragischen Berichte von Zeitzeugen, haben meinen Blick kolossal verändert und ich finde es wichtig, dass derartige Nazi-Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten. Ähnlich betroffen war auch die Balver Höhle, die in der die Nazis während des Krieges eine Rüstungsfabrik einrichteten. Aber das ist eine eigene Geschichte.“
Letztendlich ist das Thema so umfangreich, dass aus dem geplanten Roman zwei Bände wurden. Der erste Teil mit dem Titel „Der Klang der Schwalbe“ spielt in den Jahren 1944 und 1945 und ist nun als Taschenbuch und als E-Book im Buchhandel erhältlich. Die Fortsetzung „Der Ruf der Schwalbe“ erzählt eine spannende Geschichte 75 Jahre nach dem Krieg und erscheint Endes des Jahres.
Der Inhalt des ersten Teils:
Sommer 1944, die Nationalsozialisten planen im Hönnetal unter strenger Geheimhaltung eine unterirdische Fabrik zur Herstellung von Flugbenzin. Zur gleichen Zeit möchte der junge Niederländer Ruurd van der Leij nach dem bestandenen Abitur unbeschwerte Sommerferien verbringen und entzieht sich dem Arbeitsdienst. Bis er von der SS verhaftet wird.
Wie tausende andere Zwangsarbeiter findet er sich bald im Hönnetal in den düsteren Stollen des Steinbruchs und unter der Kommandantur eines boshaften Nazis wieder.
Der 18-Jährige verliert jede Hoffnung, bis ihm inmitten von Bangen und Hoffen, zwischen Abscheu und Sehnsucht, unerwartet menschliche Wärme begegnet. Vor der Zivilbevölkerung bleiben die Arbeiten an dem gigantischen Bauprojekt sowie die Verbrechen an den Arbeitern nicht verborgen. Trudi, die in der Nachbarschaft des Steinbruchs lebt, bringt sich und ihre Familie in Lebensgefahr, als sie Ruurds Kameraden Klaas im Keller versteckt und sich in ihn verliebt. Obendrein steht ein harter Winter bevor. …
Jetzt im Buchhandel: DER KLANG DER SCHWALBE, Roman, ISBN 9783751969048, BoD Norderstedt, 280 S., Buch 11,99 €, E-Book 4,99 € (Bestellen).

Info
Die Nationalsozialisten planten in den letzten Kriegsmonaten im Hönnetal eine unterirdische Fabrik zur Herstellung von Flugbenzin. Unter dem Decknamen ‚Schwalbe 1 / Eisenkies‘ sollte im Steinbruch ‚Emil‘ eine der größten Hochdruckhydrieranlagen des Dritten Reiches entstehen. Die „Rheinisch Westfälischen Kalkwerke“ wurden zu diesem Zweck enteignet. In Barackenlagern, Schulen und Privatunterkünften brachte man Zwangsarbeiter und verpflichtetes Fachpersonal unter. Die Arbeiter litten unter unmenschlichen Bedingungen und der schweren, körperlichen Arbeit. Viele starben durch Misshandlungen, Hunger und Krankheiten. Die genaue Zahl der Verstorbenen ist bis heute nicht bekannt.

Weitere Infos zum Buch im Video und auf der Homepage www.wortbaumeister.de

Autor:

WORTBAUMEISTER. DE aus Balve

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