460 Lendringser Realschüler finden eine neue Heimat
Der Schulausschuss der Stadt Menden hat in seiner letzten Sitzung den Absichtsbeschluss des Schulträgers zur Auflösung der Hauptschule Lendringsen zum 31. Juli 2011 und den Umzug der Realschule in das Gebäude der Hauptschule beschlossen. Notwendig geworden sind diese Entscheidungen durch den dringenden Sanierungsbedarf der Fassade des Realschulgebäudes.
In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war der Baukörper der Realschule als Stahlkonstruktion errichtet worden. An dieses Skelett wurden 15 Zentimeter starke Porenbetonplatten vorgehängt. Diese sitzen unten auf Konsolen auf und sind im oberen Bereich mit Ösen befestigt.
2008 senkten sich zwei Platten an der Nordost-Seite ab. „Danach war ein Blick durch die Wand ins Freie möglich“, beschreibt Thomas Höddinghaus, 1. Betriebsleiter ISM (Immobilienservice Menden).
Bei der anschließenden Untersuchung der Fassade wurde der Sanierungsbedarf festgestellt. Die Stirnseiten sind im geschlossenen Verbund gebaut, so dass hier nur Schätzungen möglich sind. Doch sollte sich der Bau in ähnlicher Verfassung befinden.
„Die Anforderungen sind inzwischen grundlegend gestiegen, so dass gleich auch die Modernisierung ins Auge gefasst werden müsste“, zeigt Höddinghaus Details auf. „Und diese Kosten sind dann nicht mehr wirtschaftlich.“
Die Aufwendungen würden sich auf 1,13 Millionen Euro belaufen. Dazu kämen weitere finanzielle Belastungen bei den Außen-Elementen und dem Boden der Sporthalle. Die Fenster im Innenhof sind nur einfach verglast und auch die Pausengänge sind in die Jahre gekommen. Insgesamt summieren sich die Kosten dann auf rund zwei Millionen Euro.
„Das wäre der komplette Kreditrahmen der Stadt, der damit ausgeschöpft wäre“, sieht Höddinghaus keine andere Alternative als die Schließung.
„Die Zeitdauer bis zum 31. Juli gibt uns die Möglichkeit ein vernünftiges Konzept zu erstellen“, ist der zuständige Fachbereichsleiter Dieter Michel geschockt, eine weitere schlechte Nachricht überbringen zu müssen. Gemeinsam mit den Eltern, der Verwaltung und der Politik soll nun eine für alle Seiten tragbare Lösung gefunden werden. Denn schließlich müssen 180 Hauptschüler auf die pädagogischen Einrichtungen in der Stadt verteilt werden. „Dann werden sich auch ganz andere Schülerströme innerhalb des Stadtgebietes ergeben“, sieht Gaby Wesselmann, Abteilungsleiterin Schule, gewisse Probleme. Denn bereits jetzt betragen die Kosten für die Beförderung der Schüler in Menden rund 800.000 Euro.
460 Realschüler finden demnächst in den 18 Klassenräumen der Hauptschule ihre neue Heimat.
An den Stirnseiten werden als erste Maßnahme jetzt Bauzäune aufgestellt. Es besteht zwar noch keine akute Gefahr, aber der Statiker empfiehlt eine vorsorgliche Absperrung.
Autor:Peter Benedickt aus Fröndenberg/Ruhr |
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