Rettungshundestaffel

Die DRK-Rettungshundestaffel Hellweg übt am Ufer des Sorpesees in Sundern

Sonntag, 24.07.2022, 59846 Sundern (Sauerland)

Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir unsere Hunde artgerecht auslasten können. Eine davon ist das Mantrailing (Personenspürhund): Die Suche nach einem Menschen anhand einer Geruchsprobe! Als Geruchsproben kann zum Beispiel ein T-Shirt, ein Taschentuch oder eine Socke etc. dienen. Also alles, womit die gesuchte Person direkt in Berührung gekommen ist.
Bevor es zur Suche kommt, bekommt der Hund ein gut sitzendes Brustgeschirr angelegt und wird vom Hundeführer an einer langen Schleppleine/Suchleine „geführt“. Das Einhalten von Ritualen ist sehr wichtig:
Der Trail-Ablauf muss für den Hund immer gleich sein. Das Trail-Geschirr beispielsweise wird im Alltag nicht benutzt; es wird vor der Arbeit angezogen und nach der Arbeit wieder ausgezogen. Die Trail-Signale sind immer dieselben und dürfen ebenfalls nur für diese Arbeit benutzt werden. Somit weiß der Hund immer, was zu tun.
Die Geruchsprobe wird dem Hund zu Beginn des Trails gezeigt bzw. vor die Nase gehalten. Natürlich achtet man darauf, dass diese Geruchsprobe vorher mit anderen Gerüchen nicht in Berührung kommt. Deshalb wird die Geruchsprobe z. B. in eine Plastiktüte gepackt, um diese dann zu öffnen, damit der Hund den gewünschten Individualgeruch aufnehmen kann. Der Hund beginnt unverzüglich, die menschliche Spur zu verfolgen.
Gut trainierte Personenspürhunde sind in der Lage, diesen einen bestimmten Geruch unter vielen anderen Gerüchen herauszufiltern und zuverlässig zu verfolgen. Was für eine Kunst, sich von so vielen anderen Gerüchen nicht ablenken oder irritieren zu lassen!
Und dies wurde am Sonntagmorgen am Ufer des Sorpesees geübt. Tauchlehrer Georg Schürkötter aus Menden wurde gebeten, sich als „Lockvogel“ zur Verfügung zu stellen, was er gerne tat. Mit einer Tauchschülerin ging er vom Auto aus über die Straße, ein Waldstück entlang, um dann ins Wasser zu gehen und abzutauchen.
Los ging es mit dem 5-jährigen Paul (Spione Italiano/Ital. Jagdhund) und seiner Hundeführerin Christiane Dimigen. Paul ist ein geprüfter Rettungshund/Mantrailer. Nach der Geruchsprobe ging es flott zum Ufer. Ein kurzes Hin- und Herlaufen und er fand die Stelle, an der Georg ins Wasser gegangen ist. Toll. Als Belohnung gab es Leckerlies. Vorher wurde das Hundegeschirr abgenommen!

Weiter ging es mit „Nio“, 2,5 Jahre, noch nicht in der DRK-Rettungshundestaffel (Anwärter) mit Hundeführerin Ricarda. Nach der Geruchsprobe ging es schnell zum Ufer des Sees. Ablenkungen gab es da. Übung macht den Meister. Nach dem Hinsetzen und Geschirrabnahme gab es Leckerlies.

Dori, 3,5 Jahre, ist in Ausbildung zum Maintrailer. Sie ist eine „Kleine Münsterländerin“. Hundeführerin Susanne Schmid ging mit ihr nach der Geruchsprobe flotten Schrittes durch das Waldstück zum Ufer. Nach der Arbeit gab es für Dori natürlich auch etwas Schönes.

Jetzt hatte „Sally“ mit Hundeführerin Christiane Dimigen ihren Auftritt. Sie ist 2,5 Jahre und in Ausbildung zum Mantrailer. Sie ist ein Bloodhound. Wasserscheu ist sie nicht, wie auf den Bildern zu sehen ist.

Rüde „Cousteau“, 10,5 Jahre, geprüfter Mantrailer, (Langhaar-Weimaraner), roch, lief direkt zum Uferrand, die Pfote auf einen Stein gestellt (da ist Georg in das Wasser gegangen), ein Blick zu Lena Henschel, die Hundeführerin, das war es. Bravo. Als Belohnung gab es Thunfischcreme!
Als Letztes kam „LeFou“, 3,5 Jahre, ein Langhaar-Weimaraner, geprüfter Maintrailer, an die Reihe. Nach getaner Arbeit ist Hundeführerin Lena Henschel mit ihm in der Sorpe schwimmen gegangen.

Rettungshunde sind aus vielen lebensrettenden Situationen nicht mehr wegzudenken. Sie sind unermüdliche Helfer bei Bergungsarbeiten und Suchaktionen von verschütteten oder verloren gegangenen Menschen. Häufig sind Rettungshunde die einzige verlässlichste Hilfe, um verunglückte Menschen noch lebend zu retten.