Großalarm im Märkischen Kreis
Das Wasser steigt unaufhaltsam

Die Hönne droht überzulaufen, Foto: Sylvia Möller
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  • Die Hönne droht überzulaufen, Foto: Sylvia Möller
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Der Pegel der Hönne in Menden ist in den letzten Stunden so dramatisch anstiegen, dass der Kreis in höchster Alarmbereitschaft ist. Die Unwetterwarnung gilt noch für die nächsten zehn Stunden.
Nach bisher beobachteten Niederschlagsmengen von 50 bis 120 Litern pro Quadratmeter wird auch weiterhin mit extrem ergiebigem Dauerregen gerechnet. Dabei werden nochmals Niederschlagsmengen zwischen 70 l/m² und 120 l/m² erwartet. In Staulagen werden Mengen bis 160 l/m² erreicht.

In Hemer stehen Ladenlokale unter Wasser. Foto: privat
  • In Hemer stehen Ladenlokale unter Wasser. Foto: privat
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Bis jetzt sind  schon etliche Straßen, Keller und auch Grundstücke überflutet worden.
Eine Schuh-Filiale in Hemer wird wohl morgen geschlossen bleiben. Auch dort steht das Wasser im Laden mindestens zwanzig Zentimeter hoch.

Erdrutsche

Unwettertief „Bern“ richtete unermessliche Schäden an und sorgte kreisweit für überflutete Straßen und Häuser, Erdrutsche, überschwemmte Industriegebiete und vollgelaufene Keller.
Hunderte Kräfte von Feuerwehr, THW, Polizei und Hilfsorganisationen sind im Einsatz,

Die Aldi-Brücke war bereits am Mittwochnachmittag unpassierbar. Foto: Sylvia Möller
  • Die Aldi-Brücke war bereits am Mittwochnachmittag unpassierbar. Foto: Sylvia Möller
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Um 14.15 Uhr ist eine "Großeinsatzlage" ausgerufen worden. Unter der Leitung von Kreisbrandmeister Michael Kling werden sämtliche Einsätze koordiniert und geleitet. Für den Märkischen Kreis wurde Kreisalarm ausgerufen für alle Einsatzkräfte und starke überörtliche Kräfte angefordert, die zum Teil schon im Einsatz sind.

Auch abends war der Pegelstand der Hönne noch bedrohlich hoch. Foto: Sylvia Möller
  • Auch abends war der Pegelstand der Hönne noch bedrohlich hoch. Foto: Sylvia Möller
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Straßen gesperrt 

Am schwersten betroffen ist Altena (wir berichteten), das am Donnerstagnachmittag mit dem Auto nicht mehr erreichbar war. Alle Zufahrtswege sind gesperrt. Aktuell werden noch etwa 100 Personen evakuiert.
Aufgrund mehrerer Geröllabgänge sind unter anderem schwere Räumfahrzeuge im Einsatz. Auch in Balve gefährden Überschwemmungen die Menschen und eine Evakuierung von ca. 50 Personen läuft.
Zudem sind Nachrodt-Wiblingwerde, Altena, Werdohl und Neuenrade von Überschwemmungen betroffen. Das Schloss Neuenhof in Lüdenscheid und das Gewerbegebiet Dresel in Werdohl sind überflutet. Überflutete Straßen und Häuser werden aus nahezu allen Städten und Gemeinden des Kreises gemeldet.

Vollalarm

Alle Feuerwehren im Märkischen Kreis sind im Vollalarm. Zurzeit (Stand: 20 Uhr) gibt es etwa 200 Einsätze im Kreisgebiet. Vollgesperrt sind unter anderem die B236 im Bereich Ütterlingsen und die B229 in der Helle (Stadt Balve). In Neuenrade geht der Fluss Hönne über die Schutzdämme.

Lebensgefahr

Appell der Kreisverwaltung: Bürger*innen wird dringend geraten, überschwemmte Bereiche unbedingt zu meiden. Menschen sollen nicht in überflutete Gärten gehen, sondern zu Hause bleiben und sich in obere Stockwerke retten. Es besteht sonst Lebensgefahr. Auch Straßensperren sollten auf keinen Fall umgangen werden. In Notlagen direkt den Notruf 112 rufen.

Mehr Berichte zum Hochwasser:

Land- und Bundesstraßen gesperrt

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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