Kultur
Die Schüler lauschten bewegt den Erinnerungen von Helmut Look.  | Foto: GS am Forstgarten

Zu Besuch in der Gesamtschule am Forstgarten
Zeitzeuge Helmut Look: "Kinder im Krieg"

Kleve. Besuch der Projektgruppe im Jahrgang neun der Gesamtschule am Forstgarten Kleve. „Man muss versuchen durch solche Zeiten zu kommen. Manchmal gelingt es." Bewegt und sehr interessiert folgten die Schüler den Erzählungen des Materborners Helmut Look (86), der als erster Klever Zeitzeuge auf Einladung des Projektes „Kinder im Krieg“, die Schüler des Jahrgangs 9 besuchte und von seinen Erinnerungen als Kind in Kleve der 40er Jahre berichtete. Außer seinen Erinnerungen brachte er auch einen...

Zu Besuch in der Gesamtschule am Forstgarten
Zeitzeuge Helmut Look: "Kinder im Krieg"

Die Schüler lauschten bewegt den Erinnerungen von Helmut Look.  | Foto: GS am Forstgarten
  • Die Schüler lauschten bewegt den Erinnerungen von Helmut Look.
  • Foto: GS am Forstgarten
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Kleve. Besuch der Projektgruppe im Jahrgang neun der Gesamtschule am Forstgarten Kleve. „Man muss versuchen durch solche Zeiten zu kommen. Manchmal gelingt es."
Bewegt und sehr interessiert folgten die Schüler den Erzählungen des Materborners Helmut Look (86), der als erster Klever Zeitzeuge auf Einladung des Projektes „Kinder im Krieg“, die Schüler des Jahrgangs 9 besuchte und von seinen Erinnerungen als Kind in Kleve der 40er Jahre berichtete. Außer seinen Erinnerungen brachte er auch einen Hut seines Vaters und seine Mundharmonika mit.
Beides sollte im Vortrag noch eine Rolle spielen. Die Schülergruppe arbeitet jeden Dienstag über vier Schulstunden hinweg in einem fächerübergreifenden Projekt der Fächer Deutsch und Geschichte. Sie wollen zahlreiche Zeitzeugen interviewen. „Aus den Erinnerungen und Erfahrungen erstellen wir am Ende der Interviewphase eine Collage.“, ordnet Projektleiterin Claudia Kürfürst das Vorhaben ein. „Wir wollen diesen unschätzbaren Erfahrungsschatz sichern.“ Helmut Look erzählte von seinem Alltag als „kleiner Rabauke“, von der Schule, Lehrern in braunen Uniformen, Spielen auf dem Treppkesweg und Familienfesten, von politischer Gewalt der SA und Gewalt gegen SPD-Anhängern und Gewerkschaftern, von der Evakuierung der Familie nach Stendal und ihrer Rückkehr nach Kleve.
Es gab Geschichten über seinen Bruder Theo, der versteckt wurde, weil er sonst noch in den letzten Kriegsmonaten eingezogen worden wäre und vom Bruder Willi, der als Soldat ein Auge verlor und half, dass die Familie nach dem Krieg recht bald wieder in ihre alte Wohnung ziehen konnte. Er berichtete über die Freude über ein frisches Brot, das für die Familie vom Bäcker abgebacken wurde und dem eigenen Gemüsegarten, wo der Nachschub für die Eintöpfe herstammte, die seine Mutter machte.
Er erzählte vom Vater, der als Lederzuschneider bei der Firma Hoffmann arbeitete und dabei den Lederhut trug, den Herr Look mitgebracht hatte.
Helmut Look, der Klever Platt spricht, sang zum Abschluss auch noch ein altes Klever Schusterlied vor und spielte auf der Mundharmonika das Steigerlied, welches schon in seiner Kindheit eine Rolle spielte.
Für die Schüler, die sich in ihrem Projekt anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung am 8. Mai mit dem Thema beschäftigen, war dieser Besuch der erste in einer ganzen Reihe von Begegnungen mit Zeitzeugen.
Ein Auftakt, den Helmut Look mit dem Appell abschloss wachsam zu sein, damit sich so eine Zeit nie wiederholt. Helmut Look teilte seine Erinnerungen mit den sehr interessierten Schülern. Foto: GS am Forstgarten

Autor:

Petra Zellhofer-Trausch aus Kleve

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