„Mein Papa will mit mir in die Türkei reisen“
Kaum sind die verschärften Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes veröffentlicht worden, gibt es auch schon die ersten Rechtsfragen zum Thema: Martina Z. aus Bergkamen und Mustafa A. sind geschieden und teilen sich das Sorgerecht für Tochter Ferusan (7).
Die Tochter lebt bei der Mutter und darf jetzt zwei Wochen mit dem Vater verbringen. Dieser möchte nächste Woche mit ihr in die Türkei reisen. Die Mutter hat Sorge aufgrund der aktuellen politischen Lage und will das verhindern. Hat sie dazu rechtliche Handhabe?
Rechtsanwalt Gerrit Rethage gibt Tipps
Der Kamener Rechtsanwalt Gerrit Rethage dazu: „Es ist festzustellen, dass grundsätzlich bei der Ausübung des Besuchsrechts der Vater bestimmen kann, was in den Ferien gemeinsam veranstaltet wird. Dagegen kann sich die Mutter nicht stellen. Doch wie immer bei Rechtsfällen - wie auch hier - ist jedoch der Einzelfall entscheidend.
Vorliegend gibt es eine prekäre Situation: Aufgrund der neuesten politischen Lage, besteht offensichtlich zur Zeit in der Türkei eine akute Gefahrenlage. Dass Befürchtungen in die Türkei zu reisen bestehen, ist verständlich.
Da das Kind zur Zeit noch bei der Mutter ist, bevor es dem Vater für die Ferien übergeben wird, würde ich vorschlagen, Fakten zu schaffen. Das heißt, das Kind nur herausgeben, wenn der Kindsvater eidesstattlich versichert, die Türkei nicht aufzusuchen.
Jugendamt einschalten
Ich empfehle die kurzfristige Kontaktaufnahme mit dem Jugendamt, um dort vielleicht Hilfe durch vermittelnde Gespräche zu erhalten. Rechtlich gesehen könnte vielleicht der Kindsvater versuchen, eine gerichtliche Entscheidung zu seinen Gunsten zu erwirken. Das ist jedoch eher Theorie. In der Praxis wird es wohl kaum einen zuständigen Richter geben, der eine Eilentscheidung auf die Schnelle treffen wird.“
Nähere Infos unter Tel. 0173/7008141.
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Zudem ist der heimische Handel von der angespannten Lage betroffen.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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