Iserlohner Student entwickelt Produktkonfigurator für Unternehmen
"Ich bin eher ein Praxistyp"
Tobias Bossmann hat in seiner Bachelor-Arbeit einen Produktkonfigurator entwickelt, der Unternehmen unterstützt, die spezifischen Produktwünsche der Kunden zusammenzustellen.
Produktkonfiguratoren unterstützen Unternehmen und deren Kunden bei der Planung und Produktauswahl. Darüber hinaus werden Zusatzinformationen und Services bereitgestellt, womit sich die Wettbewerbsfähigkeit verbessern lässt. Der 27-jährige Tobias Bossmann hat einen solchen Produktkonfigurator im Rahmen seiner Bachelor-Thesis auf Basis einer Daten- und Prozessanalyse bei der Böhmer Zerspannungstechnik GmbH & Co. KG in Witten entwickelt.
Tobias Bossmann studierte Fertigungstechnik
Eigentlich stammt Tobias Bossmann aus den Alpen. Fürs Studium reichte ihm aber auch das Mittelgebirge. An der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn studierte er Fertigungstechnik und auch nach seinem Studium wird er in Nordrhein-Westfalen bleiben. „Ich habe mich schon immer für Technik begeistert und zunächst eine Ausbildung zum Zerspannungsmechaniker absolviert. Aber irgendwann merkte ich, um beruflich noch weiter zu kommen, ist ein Studium wichtig. Generell bin ich eher ein Praxistyp, deshalb freute es mich, meine Abschlussarbeit bei Böhmer schreiben zu dürfen“, sagte Tobias Bossmann, der seit August 2019 als Werkstudent bei Böhmer und nun sogar fest als Projektingenieur im Unternehmen angestellt ist.
Was der Produktkonfigurator kann
Tobias Bossmann entwickelte in seiner Abschlussarbeit einen Produktkonfigurator, mit dessen Hilfe Kunden ihre spezifischen Produktwünsche individuell für Anfragen, Bestellungen und konkrete Aufträge zusammenstellen können. Die Kunden erhalten programmgeführt anhand einer Teileauswahl, die sie treffen, eine Produktempfehlung basierend auf ihren individuellen Bedürfnissen. Diese werden durch intelligente Algorithmen bestimmt. So können die Kunden sehr schnell und einfach das passende Produkt finden. „Mit Hilfe künstlicher Intelligenz können wir Wissen und Informationen bündeln, da wir sehr unterschiedliche Produkte anbieten“, erklärt Bossmann, „Die größte Herausforderung war das Verknüpfen der Vielzahl an Variablen, die vielfältige Abhängigkeiten untereinander aufwiesen. Die Kunden können jetzt online zu jeder Tageszeit und von jedem Ort ihre Produkte beispielsweise mit Abmessungen, Materialangaben und Lieferwünschen konfigurieren. In unserer Branche ist der Konfigurator damit ein Alleinstellungsmerkmal.
Bündelt Know-how im Bereich Räder für Schienenfahrzeuge
„Wir brauchen gut ausgebildete junge Leute wie Tobias Bossmann, die mit uns in die Zukunft gehen“, erzählt Geschäftsführer W. Erik Böhmer, „Unser Unternehmen besteht seit 100 Jahren in der vierten Generation und wir müssen uns stetig weiterentwickeln. Wir bieten Stahlguss mit mechanischer Bearbeitung bis zu fünf Tonnen Stückgewicht als Einzel- oder Kleinserienfertigung. Der Konfigurator bündelt unser Know-how im Bereich Räder für Schienenfahrzeuge.“ Den Kontakt zu Böhmer stellte Prof. Dr. Klaus-Michael Mende von der Fachhochschule Südwestfalen her, der auch das Praxissemester und die Abschlussarbeit betreute.Fachkräfte direkt vor Ort vermitteln
In Kooperation mit dem Märkischen Arbeitgeberverband werden immer wieder erfolgreich Abschlussarbeiten in heimischen Betrieben betreut, woraus im Anschluss sehr häufig eine Beschäftigung für die jungen Absolventen entsteht. „Die Brücke zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist für alle eine Bereicherung und vermittelt Fachkräfte direkt in die hiesigen Unternehmen“, betont Prof. Mende diese Win-Win-Situation für alle Seiten.
Autor:Lokalkompass Iserlohn-Hemer aus Iserlohn |
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