Bioethanol aus Küchenabfällen
Facharbeit von Schüler Marius Munko mit Preis ausgezeichnet
Was haben künstliche Intelligenz, Ionenantrieb und Biokunststoff-Recycling gemeinsam? Es sind drei der Themen, mit denen Schülerinnen und Schüler aus großen Teilen Zentral-NRWs einen Dr.-Hans-Riegel-Fachpreis gewonnen haben.
Von André Günther
Insgesamt zwölf Arbeiten in den MINT-Fächern Biologie, Chemie, Mathematik und Physik haben die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und die Dr.-Hans-Riegel-Stiftung prämiert. Eine davon war die Facharbeit von Marius Munko, der die Jahrgangsstufe 12 der Städtischen Gesamtschule in Iserlohn besucht.
Der Schüler stellte aus den häuslichen Küchenabfällen Bioethanol her und wollte damit eine Alternative zur herkömmlichen Gewinnung darstellen. „Normalerweise werden dazu auf großen Feldern extra Mais, Soja oder Raps angebaut. Ich habe es geschafft, aus einer bereits vorhandenen Biomasse das Ethanol umweltschonender herzustellen“, freut sich Marius Munko über die Wertschätzung seiner Arbeit.
Ansporn durch die Chemielehrerin
Angespornt hat ihn dazu seine Chemielehrerin Sandra Schuller. „Marius hat viel zu Hause experimentiert und seine Familie dabei mit eingebunden. Mir ist bisher noch nie eine Facharbeit untergekommen, in der so viel Mühe und Gedanken gesteckt wurden. Das hat sich deutlich von der Allgemeinheit abgehoben“, lobt die Lehrerin ihren Schüler.
Auch Schulleiterin Barbara Brühl ist voll des Lobes über die ausgezeichnete Arbeit des Schülers. „Ich finde es toll, dass er sich nachhaltige Gedanken zur Umwelt gemacht hat.“
Bei dem Versuch hat Marius Munko Hefe vergoren und das Ethanol raus destilliert. Ihn freute es vor allem, dass bei der Arbeit seine beiden Leistungskurse Chemie und Mathematik gefragt waren. „Als Ergebnis ist dabei herausgekommen, dass man aus dem gesamten häuslichen Biomüll eines Jahres in Deutschland rund zehn Prozent des benötigten Ethanols herstellen könnte. Mit einer technisch ausgefeilten Anlage sogar noch etwas mehr.“
Für diese Erkenntnisse erhielt Marius Munko den zweiten Preis im Fach Chemie und als Belohnung eine Urkunde sowie 400 Euro Preisgeld, welches bereits schon weiter verplant ist. „Ich möchte mir gerne ein neues iPad für den Schulunterricht zulegen.“ Im kommenden Sommer macht der 18-Jährige dann seinen Schulabschluss an der Städtischen Gesamtschule Iserlohn. Seine Planungen gehen aber schon weiter. „Ich möchte daran gerne ein Naturwissenschaftsstudium anschließen, entweder im Bereich Nanotechnologie oder Biochemie.“
Dr.-Hans-Riegel-Fachpreis
- Mit den Dr.-Hans-Riegel-Fachpreisen werden an der HHU bereits seit elf Jahren besonders gute vorwissenschaftliche Arbeiten geehrt. Eine Experten-Jury, zusammengesetzt aus Forschern der HHU, bewertete die Arbeiten nach wissenschaftlichen Kriterien, wobei besonders kreative Themenstellungen sowie ein deutlich erkennbarer praktischer Eigenanteil, zum Beispiel in Form von Experimenten, wichtig waren.
- Die Fachpreise sind in jedem Fach mit jeweils 600 Euro für den ersten Platz, 400 Euro für den zweiten Platz und 200 Euro für den dritten Platz dotiert. Zudem erhalten die Schulen der Erstplatzierten einen Sachpreis in Höhe von rund 250 Euro als Anerkennung für die Betreuung der Schülerarbeiten durch die jeweiligen Fachlehrer. Neben den 5.800 Euro Preisgeldern ermöglichen die Fachpreise den Zugang zu nachhaltigen Förderangeboten in Form von kostenlosen Seminaren und Konferenzen.
- Die Stiftung des ehemaligen Haribo-Mitinhabers Dr. Hans Riegel engagiert sich insbesondere in der Bildungsförderung – stets mit dem Ziel, junge Menschen bei der Gestaltung ihrer Zukunft zu unterstützen.
Autor:Lokalkompass Iserlohn-Hemer aus Iserlohn |
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