So viele Möglichkeiten
Erster Geflüchteter hat bei Kirchhoff Automotive Ausbildung abgeschlossen
Eelaventhan Kuddy ist der erste Flüchtling, der bei Kirchhoff Automotive eine Berufsausbildung abgeschlossen hat. Er kam 2013 aus Sri Lanka nach Deutschland. Nach einem Praktikum und einem tariflichen Förderprogramm hat er nun die Abschlussprüfung bestanden und ist ausgebildeter Maschinen- und Anlagenführer.
"So viele Möglichkeiten und so viel Hilfe"
„Wenn man Interesse hat, kann man alles machen. In Deutschland gibt es so viele Möglichkeiten, und es gibt auch viel Hilfe. In Sri Lanka gibt es so etwas nicht“, erklärt Eelaventhan Kuddy.
Bürgerkrieg und Gewalt veranlassten ihn zur Flucht. In Deutschland machte er den Hauptschulabschluss, begann ein Praktikum bei Kirchhoff Automotive und nahm am TVFAF Programm („Tarifvertrag zur Förderung von Ausbildungsfähigkeit“) teil. Damit erarbeitete er sich seinen Ausbildungsplatz.
Sechs Geflüchtete machen Ausbildung bei Kirchhoff Automotive
Insgesamt sechs Geflüchtete machen derzeit eine Ausbildung an den deutschen Standorten des Unternehmens, ein siebter beginnt im Herbst. Eelaventhan Kuddy ist der erste, der die Abschlussprüfung bestanden hat.
„Ich finde das super und freue mich total für ihn! Wenn man bedenkt, was er in seinem Leben alles durchgemacht hat, ist das wirklich toll, dass er das jetzt geschafft hat“, sagt Marco Tesche, der als Ausbilder Eelaventhan Kuddy betreut hat.
Prüfungsaufgaben gemeinsam durchgearbeitet
Hilfe bekam er auch von Walter Gander. Der pensionierte Berufsschullehrer brachte ihm nicht nur die deutsche Sprache bei, sondern gab ihm auch Ratschläge, welche berufliche Richtung er einschlagen kann. „Herr Gander hat mir damals empfohlen, das Praktikum und später die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer zu machen.“ Auch Prüfungsaufgaben haben sie zusammen durchgearbeitet. Ausbilder Marco Tesche war beeindruckt: „Vor der eigentlichen Prüfung haben wir eine Testprüfung an den Maschinen gemacht. Ich war sehr überrascht, was Eelaventhan mir so alles erklären konnte, das war wirklich erstaunlich. Damit hatte ich nicht gerechnet.“
Eelaventhan Kuddy fertigt Teile für Audi
Jetzt arbeitet Eelaventhan Kuddy an einer 500-Tonnen-Transferpresse und fertigt Teile für Audi. Aber am Ende der Karriereleiter angekommen sieht er sich noch nicht. „In den Bereichen Wareneingang und Qualität würde ich gerne noch weitermachen und mehr lernen.“ Eelaventhan Kuddy (l.) mit seinem Ausbilder Marco Tesche
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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