"2019 wird sicher kein schlechtes Jahr"
Aktuelle Konjunkturprognose des Märkischen Arbeitgeberverbandes
2019 werde sicher kein schlechtes Jahr, aber die Lage werde sich verändern. „Wenn wir angesichts aller Probleme beim Wachstum die Ein-Prozent-Marke positiv überschreiten, haben wir Glück gehabt“, sagte Horst-Werner Maier-Hunke, Vorsitzender des Märkischen Arbeitgeberverbandes (MAV), bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturumfrage unter den Mitgliedsunternehmen.
Von Hilde Goor-Schotten
Iserlohn. „Alle Probleme“: dazu gehört an erster Stelle der drohende harte Brexit – „eine Katastrophe“, so Maier-Hunke, auch wenn Großbritannien nicht zu den größten Handelspartnern der heimischen Firmen zähle. Das Geschäft mit dem Königreich werde um 10 bis 20 Prozent einbrechen, so seine Schätzung. Seine eigene Firma Durable habe für drei Monate vorproduziert und Waren nach England gebracht, um sich Luft zu verschaffen, doch Lager- und Transportmöglichkeiten seien dort bereits knapp. Ein schwächeres Pfund, die Zollabfertigung, Probleme in Gesundheits- und Lebensmittelversorgung auf der Insel, Schwierigkeiten für die im Ausland lebenden Briten: „Sie haben sich nicht darauf vorbereitet.“
Auch die Situation in Russland und den USA, Probleme in den anderen europäischen Ländern wie Italien, Frankreich und Spanien und nicht zuletzt hausgemachte Herausforderungen wie Fachkräftemangel, neue Berufsbilder oder schleppende Energiewende und Digitalisierung würden sich auf die heimische Wirtschaft auswirken, so Maier-Hunke, der aber die Zukunft nicht zu schwarz malen wollte. 95 Prozent der 137 Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie, die sich an der MAV-Umfrage beteiligt haben, beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut bis befriedigend. 24 Prozent rechnen allerdings mit einer Verschlechterung im ersten Halbjahr. Der Auftragsbestand sei aber noch hoch, die Überstundenkonten gut gefüllt, so dass man dem gelassen entgegensehen könne, meinte Maier-Hunke. Knapp ein Viertel der Betriebe möchten 2019 ihre Belegschaft aufstocken. Schwierig sei das angesichts der fehlenden Fachkräfte. Die Qualifizierung werde da immer wichtiger und auch der Ausbildungsmarkt müsse transparenter, die Jugendlichen besser beraten werden.
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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