Wenn Gewalt den Alltag beherrscht - Tag des offenen Themas
Häusliche Gewalt
Die aktuellste und groß angelegte EU-weite Studie, die 2014 veröffentlicht wurde, offenbart erneut erschreckende Zahlen: sie kommt zu dem Ergebnis, dass jede dritte Frau in Europa von Gewalt betroffen ist: d.h.: 33 Prozent der Frauen in der EU haben seit ihrem 15.Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt. Deutschland liegt mit 35 Prozent gewaltbetroffener Frauen im Vergleich mit anderen EU-Ländern im Durchschnitt. (Bericht der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte: FRA).
Gewalt in der Familie gilt als die vebreitetste Form von Gewalt: 85 Prozent aller aktenkundigen Gewalttaten werden innerhalb der Familie verübt. Frauen und Kinder sind hier eindeutig die Hauptopfergruppe: sowohl von den Fallzahlen als auch vom Ausmaß und Folgen der Gewalthandlungen her, Männer sind in der Regel die Täter.
Lange galt Häusliche Gewalt in Partnerschaft und Familie als „Privatangelegenheit“, in die sich weder der Nachbar, die Freundin, noch der Staat einzumischen hatte. In den letzten Jahren hat sich hier einiges getan, nicht zuletzt mit den Aktionsplänen der Bundesregierung und der Länder zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen oder durch die Einführung des Gewaltschutzgesetzes im Jahr 2002.
Die Guttemplergemeinschaft Iserlohn lädt zum zweiten Mal zum „Tag des offen Themas“ ein. Nach der ersten Veranstaltung, die unter dem Motto stand „Wer blau ist, sieht schneller rot - häusliche Gewalt unter Alkoholeinfluss“, lautet dieses Mal das ergänzende Thema:
Wenn Gewalt den Alltag beherrscht – ein Blick hinter die Kulissen von Häuslicher Gewalt.
Dazu konnten die Guttempler als Referentin Frau Birgit Reckermann von der Frauenberatungsstelle MK (Zweigstelle Hemer ) gewinnen. Frau Reckermann nimmt in ihren Ausführungen Stellung zu folgenden Punkten:
Welche Formen der Gewaltausübung gibt es und wie greifen sie ineinander?
Was sind typische Verläufe/Dynamiken des Gewaltkreislaufes?
Was sind mögliche Faktoren, die zur Entstehung von Häuslicher Gewalt beitragen?
Frauen und Kinder als Opfer: welche Auswirkungen hat Häusliche Gewalt?
Warum ist es für die Opfer so schwer, sich aus dem Kreislauf der Gewalt zu lösen?
Welche Hilfen gibt es vor Ort?
Geladen ist auch Frau Reimertz von der Gleichstellungsstelle Iserlohn, die im Anschluss an den Vortrag zusammen mit Frau Reckermann Fragen beantwortet und Möglichkeiten der Hilfestellung in Iserlohn erörtert.
Die Veranstaltung findet statt am 16.10.2014 um 20:00 Uhr in den Räumen des DRK, am Karnacksweg 35a in Iserlohn.
Es ist wünschenswert, wenn Interessenten sich rechtzeitig bis zum 09.10.2014 anmelden würden unter den E-Mail Adressen: iserlohn@guttempler-nrw.de und di-ludwig@web.de oder der Telefonnumer: 02372/60931
Autor:Hans-Dieter Ludwig aus Hemer |
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