Ein Moment jenseits des stressigen Alltags
Weihnachtsfeier der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Mark-Ruhr
Bereits zum vierten Mal fand die Weihnachtsfeier der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Mark-Ruhr im Varnhagenhaus des Kirchenkreises Iserlohn statt. Rund 140 Besucher hatten sich angemeldet, um - wie es der Leiter der Beratungsstelle Ulf Wegmann nannte - neben einem leckeren Weihnachtsmenü auch "einige Momente jenseits des Alltagsstresses" zu genießen.
Feier nur dank der Hilfe vieler Ehrenamtlicher
"Wir sind dem Evangelischen Kirchenkreis Iserlohn unheimlich dankbar für die Unterstützung, denn seit einigen Jahren sind die Räume unserer Beratungsstelle an der Trift dem Besucheransturm für die Weihnachtsfeier nicht mehr gewachsen," freute sich Ulf Wegmann, der zudem nochmals die Hilfe der vielen Ehrenamtlichen betonte, durch die die Feier erst möglich würde.
Einrichtung arbeitet an Belastungsgrenze
Während die Besucher bereits auf den Beginn der Feier warteten, blickte Ulf Wegmann nochmals auf das abgelaufene Jahr zurück. Da ist die Zahl der Besucher der Wohnungslosenhilfe nach dem Rückgang in 2018 wieder auf über 750 Menschen angestiegen, so dass die Einrichtung weiter an ihrer Belastungsgrenze arbeitet, und sich im Wesentlichen auf Fragen der Existenzsicherung konzentrieren muss. "Allerdings erfolgt in rund 30 Fällen auch weiterhin das Angebot Betreutes Wohnen, das eine mittelfristige verbindliche und engmaschige Betreuung der betroffenen Personen in allen Lebensbereiche sicherstellt," erläuterte Ulf Wegmann.
Im Bezug auf die Altersstruktur der Wohnungslosen konnte Wegmann von einem Sinken des Anteils der unter 30-Jährigen und der Frauen berichten, während der der Senioren ohne Wohnung weiter steigt.
Anteil der Senioren steigt
Rund 35 Prozent der Besucher haben keine deutsche Staatsbürgerschaft und etwa die Hälfte verfügt über einen Migrationshintergrund. "Die meisten Besucher mit Migrationshintergrund stammen nach wie vor aus Syrien, der Türkei, Italien, Bulgarien und Polen." Besorgniserregend ist nach Ansicht des Leiters der Wohnungslosenhilfe die seit 2012 ständig steigende Zahl akut Wohnungsloser, die im Juni 2019 bei knapp 180 Personen lag.
Nachträgliche Anhebung der Mietobergrenzen - Anträge für 2018 noch 2019 stellen
Abschließend konnte Ulf Wegmann noch von einem kleinen positiven Aspekt berichten. "Der Sozialausschuss des Märkischen Kreises hat kürzlich eine Anhebung der Mietobergrenzen für Hartz-4-Empfänger beschlossen - und das rückwirkend ab 2018." Dies sei vor allem wichtig für die Haushalte, deren Miete bislang nicht vollständig vom Jobcenter übernommen wurde. "Diese Haushalte dürfen sich auf eine Nachzahlung freuen." Das Jobcenter wolle die Fälle noch in diesem Jahr bearbeiten. "Wer noch nichts vom Jobcenter gehört hat, sollte schnell, d.h. vor Ende 2019, noch einen Überprüfungsantrag stellen, damit der Betrag für 2018 nicht verfällt", rät der Fachmann, "Betroffene können und sollten sich bei Fragen deshalb schnellstmöglich mit der Wohnungslosen-Beratungsstelle in Verbindung setzen. Wir helfen dann, soweit wir können."
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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