Die zweite Letmather Runde im Gewölbekeller

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„Wie gehen wir mit dem Ratsbeschluss um - nicht kurz-, sondern langfristig?“ fragte Diskussionsleiter Burckhardt Hölscher.

Der Ratsbeschluss, das Aquamathe zu sanieren und nicht durch einen Neubau zu ersetzen, trieb den Gottesmann um. Er fand in den anwesenden Poltikern Fabian Tigges (CDU), Oliver Ruhnert (LINKE) und Elke Olbrich-Tripp (Grüne) auch dankbare Abnehmer, die diese Chance als Vorwahlkampf-Geschenk annahmen. Aber ,Hut ab‘ vor der Grünen-Politikerin, die sich als einzige als Nicht-Neubau-Anhängerin outete. Die beiden anderen Politiker bedauerten, keine Mehrheit für den Neubau gefunden zu haben.
Nun denn.

Die Letmather Seele bemüht

Die zweite Letmather Runde hätte es verdient gehabt, mehr zukunftsweisende Diskussionen in den altehrwürdigen Gewölbekeller-Mauern von Haus Letmathe zu führen. Aber Burckhardt Hölscher sah erneut „seine Chance“, sich mehr um die Letmather Seele zu bemühen: „Es ist eine Grundbefindlichkeit in Letmathe festzustellen, dass hier immer mehr abgebaut wird. Viele junge Familien ziehen hier weg.“
Eine Widerrede war von der Politik nicht zu hören. Im Gegenteil. „Jetzt ist Wahlkampf. Da wird viel versprochen“, ließ sich Oliver Ruhnert entlocken.
Martin Bußkamp, Iserlohns neuer Stadtmarketing-Manager, konnte verständlicherweise nach noch nicht einmal drei Monaten Amtszeit nur Allgemeinplätze auflisten, sprach von der Dachmarke Iserlohn mit Untermarken, kündigte kurzfristig einen noch namenslosen Höhlenbär als Sympathieträger für Iserlohn an (Unser Namensvorschlag: Burkhard, der Wutbär) und nannte als eine erste konkrete Maßnahme die Abschaffung der Fensterlamellen in der Stadtinformation im Stadtbahnhof. Das verschlug allen die Sprache, so dass Hölscher dann doch noch in die Zukunft blicken lassen konnte.

Vereine beim Weihnachtsmarkt stärker einbinden?

Wollen sich die Letmather Vereine, die immerhin sehr zahlreich vertreten waren, am Letmather Weihnachtsmarkt stärker einbinden lassen, und soll der 2015-Neujahrsempfang als Gemeinschaftsveranstaltung der Letmather Runde durchgeführt werden? Diese Fragen waren wohl erst einmal nur als Thermometer gedacht, um die Stimmungstemperatur abzuklopfen. Emotionen kochten nicht hoch. Nur einmal empörten sich fünf ältere Runden-Teilnehmer, als Veranstaltungs-Guru Rainer Großberndt den Park von Haus Letmathe ebnen wollte, um besser feiern zu können: „Nein, nicht die Geschichte zuschütten, das geht doch gar nicht.“
Und flugs war das Thema vom Tisch.
In kleiner Runde soll nun vorgearbeitet und der großen dritten Letmather Runde (im Mai ??) vorgelegt werden. Dann soll auch der Ortsteil Genna auf die Tagesordnung gesetzt werden. Und Plaudertasche Müller forderte, die „Demografie in Letmathe“ nicht aus den Augen zu lassen. Die Vorfreude auf Runde drei ist geweckt!!!

Kommentiert

Würden die Letmather doch nicht so viel Selbstmitleid an den Tag legen, nicht soviel jammern, sondern die Stärken ihrer Stadt selbstbewusst nach außen tragen. Wer immer nur stöhnt, kann nicht die Sonnenseiten erreichen. Das sollten sich die Verantwortlichen einmal verdeutlichen. Letmathe hat soviel Charmantes zu bieten und bekommt noch weitere große i-Tüpfelchen dazu. Da gilt es, stolz zu sein. Aber ich habe während der zweiten Letmather Runde mit einigen Ausnahmen nur jene Personen wieder getroffen, die eine Ölkanne in der Hand halten.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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