Die "Gärten" auf Lösseler Höhen als Motto des Neujahrsempfangs
Improvisieren können sie. Das haben die Lösseler am heutigen Sonntag bewiesen. Nicht nur, dass "Ede" Balbach und Horst Uerpmann beim ökumenischen Gottesdienst in der Brunnenkirche Schuberts "Heilig" stimmgewaltig, aber solo intonierten. Da Chorleiter Eugen Momot erkrankt war, verzichteten die "Eintracht"-Sänger beim anschließenden Neujahrsempfang der Lösseler Ortsvereine in der Begegnungsstätte auch auf die traditionelle Gesangseinlage. All das hielt den Ortsvereins-Vorsitzenden Stefan Köhler nicht davon ab, in gewohnt launiger Weise durch das Programm zu führen. Das reichte von den Kindergarten-Kids, die u.a. als "Klicker-Klacker-Klangorchester" vors Publikum traten, bis zum Fachvortrag von Matthias Müller, Landschaftsgärtner aus Pillingsen, der das diesjährige Thema des Empfangs beleuchtete: "Gärten früher und heute". Und dass besonders "Unkraut jäten, Fallobst sammeln und Jauche in den Garten tragen" früher zu den Pflichten des Nachwuchses gehörten, kam offensichtlich manchem älteren Lösseler recht bekannt vor.
Zu Gehör brachte Köhler seine satirische Geschichte um den "Baumschutzbügel", mit der er 2012 im Rahmen des 775-jährigen Stadtjubiläums bei der STADTSPIEGEL-Lesung im Literaturhotel erfolgreich ins (Autoren)Rennen gegangen war. Mit Sohn Tom, dem "Trompeter, der bei mir wohnt", konnte Köhler auch noch kurzfristig ein pfiffiges musikalisches Ass aus dem Ärmel ziehen.
Und natürlich stimmten die Gäste in der Begegnungsstätte das Lössel-Lied an. Bei aller unterhaltsamen Geselligkeit hatte Stefan Köhler in seinen Eröffnungsworten zu Beginn auch kritische Töne gefunden. Die reichten von der vermüllten Straße zwischen Lössel und dem Roden, wo das Einsammeln der Pfandflaschen hinter der Leitplanke mittlerweile wohl als erträgliche Einnahmequelle herhalten könne, bis zur Sanierungsbedürftigkeit des Ehrenmals. Zu Letzterem sind die Bürger aufgerufen, Vorschläge zu unterbreiten: Da die Sanierung nicht mehr lohne, ist ein "Neubau" geplant. Dieser müsse natürlich finanzierbar sein und mit den Stadtbetrieben abgesprochen werden, sobald ein Ausschuss über die Vorschläge befunden hat.
Und auch wenn Vertreter aus Verwaltung und Politik den Weg ins Bergdorf gefunden hatten und Bürgermeister Peter Paul Ahrens gegen Mittag vorbeischaute, stellte Köhler klar, dass man das zwar zu schätzen wisse - aber natürlich sei dies "kein Empfang für die Politik, sondern ganz eindeutig einer von Lösselern für Lösseler."
Autor:Petra Eck aus Iserlohn |
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