Der vereinseigene „Tennis-Doc“ beim TC Lössel-Roden

Dr. Matthias Jaschik zeigt Mitgliedern des TC Lössel-Roden anhand einer Puppe, die ihm die Stiftung Deutsche Anästhesiologie zur Verfügung stellte, wie richtig reanimiert wird. | Foto: Verein
  • Dr. Matthias Jaschik zeigt Mitgliedern des TC Lössel-Roden anhand einer Puppe, die ihm die Stiftung Deutsche Anästhesiologie zur Verfügung stellte, wie richtig reanimiert wird.
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„Drücken, drücken, drücken, auch wenn es eine halbe Stunde dauert,“ macht Dr. Matthias Jaschik seinen Zuhörerinnen und Zuhörern Mut.

Der Chefarzt der Anästhesie der Paracelsus-Klinik Hemer nahm mit einer eigenen Aktion an der bundesweiten Anästhesiewoche teil. Dazu hatte er einen Stand in seinem Tennisclub, dem TC Lössel-Roden, aufgestellt.
Dort engagiert sich der Arzt schon seit vielen Jahren und schult die rund 300 Tennisspielerinnen und Tennisspieler des Vereins regelmäßig in Sachen Lebensrettung. Auslöser war vor etwa zehn Jahren der Zusammenbruch eines Tennisspielers, der erfolgreich wiederbelebt werden konnte.

Schulungen am vereinseigenen Defibrilator

Der Verein schaffte deswegen einen eigenen Defibrillator an und setzte auf Schulungen durch Vereinsmitglied Dr. Matthias Jaschik. Er informiert seitdem über den Umgang mit dem Defibrillator, Beatmung und die Herzdruckmassage. Letztere stand im Mittelpunkt seiner Unterweisungen, die er im Rahmen der Aktion „Leben retten“ anbot. Und das aus gutem Grund in seinem eigenen Tennisclub. „Hier laufen viele Männer im Alter zwischen 55 und 65 hochengagiert dem Ball hinterher. Und da kann es leicht passieren, dass so jemand sein Herz überfordert und zusammenbricht“, meint Jaschik.
In einem solchen Fall ist schnelles Handeln geboten, denn beim Herzstillstand wird auch das Gehirn nicht mehr mit Blut versorgt. „Spätestens nach drei Minuten muss geholfen werden. Denn schon nach zehn Minuten sind wichtige Teile des Gehirns abgestorben“, weiß der Chefanästhesist der Paracelsus-Klinik in Hemer.
„Schnell helfen kann jeder. Man muss sich nur trauen und einige einfache Regeln beherzigen“, ist sich Dr. Matthias Jaschik sicher. Denn nötig ist nur, das Motto „Prüfen, rufen, drücken“ zu befolgen.

Schnell mit der Herzmassage beginnen

Das heißt, dass man zunächst überprüfen muss, ob der zusammengebrochene Mensch noch atmet. Ist das nicht der Fall, sollte man sofort per Handy den Rettungsdienst über die 112 anrufen und danach schnell mit der Herzmassage beginnen.
„Damit kann man den Kreislauf wieder ans Fließen bringen“, weiß Dr. Jaschik. Voraussetzung ist allerdings, dass man rund 100 mal pro Minute das Herz drückt, bis der Rettungsdienst eintrifft. Dabei hilft der Song „Staying alive“ von den Bee Gees. Nach dessen Rhythmus kamen auch die Mitglieder des TC Lössel-Roden auf mindestens 100 Herzmassageeinheiten pro Minute.
„Dass überhaupt gehandelt und so eventuell ein Leben gerettet wird, ist wichtig und mit der Laienreanimation auch ganz einfach“, meint Dr. Jaschik.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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