Gesundheitsvortrag begeisterte
Besucherrekord im Sonnentreff
Iserlohn. Das war nicht vorherzusehen, zeichnete sich aber in den letzten Tagen ab: Viele Interessierte meldeten sich da schon telefonisch beim Organisator der Gesundheitsvorträge in der Städtischen Begegnungsstätte Sonnentreff im Dröscheder Feld, Friedhelm Leppert (Mitarbeiter vom ehrenamtlichen Dienst der Stadt Iserlohn „Continue“) an. Und der baute rechzeitig die Sitzplätze vorsorglich aus. Aber dann wurde es doch noch eng und die letzten Bestuhlungen mussten organisiert werden. Letztendlich kamen 100 Besucher/innen zum Vortrag des Iserlohner Augenarztes Dr. Uwe Breitrück „Das Auge in der fortschreitenden Jugend – Stare und Makula“. Auch der Arzt war überwältigt von den vielen Interessierten.
Bei diesen Erkrankungen geht es in der Regel um Alterserkrankungen des Auges. Zunächst gab der Referent einen Überblick über das Alter der Deutschen. 2030 rechnet man mit 12 Millionen Menschen im Alter zwischen 70 und 80 Jahren, dazu 8 Millionen über 80. 40 Prozent der Augenpatienten sind über 70 Jahre, 90 Prozent der über 60-Jährigen tragen eine Brille. Jeder 4. geht einmal im Jahr zum Augenarzt. In der Regel fängt es mit dem schlechteren Sehen ab etwa 50 Jahren an. Der Graue und Grüne Star beginnen und auch die Makula. Die Sehverschlechterungen drücken sich prozentual folgendermaßen aus: Die altersbedingte Makuladegeneration haben 50%, den Grünen Star 18%, Diabetes Mellitus 17%, den Grauen Star 5%.
Zunächst der Graue Star: Beschwerden sind Sehverschlechterung, Blendung/Trübsehen, Farben und Kontrast. Dr. Breitrück bot folgendes an: Sehtest, Mikroskopie, letztendlich die Operationmit dem Einsetzen einer Linse.
Der Grüne Star ist die zweithäufigste Erblindungserkrankung, etwa 2 Millionen haben einen erhöhten Augendruck, jeder 20. ab dem 40. Lebensjahr ist gefährdet. Rund 1 Million sind am Grünen Star erkrankt, ohne es zu wissen. Bei diesem Star ist der Sehnerv erkrankt. Risikofaktoren sind Augendruck, Durchblutungsstörungen, Alter, Blutdruck, Allgemeinerkrankungen, kalte Hände oder auch Migräne. Beschwerden hat man allerdings meist nicht. Ziele der Therapie sind der Erhalt der Sehleistung, des Gesichtsfelds, des Sehnervs und die Lebensqualität. Dazu gibt es Augentropfen, Lasertherapie und möglicherweise eine Operation.
Bei der altersbedingen Makuladegeneration (AMD) geht es um die Schädigung des „Gelben Flecks“. Es ist die Verringerung der Sehschärfe in der Mitte des Gesichtsfeldes. Es gibt die feuchte und trockene Degeneration. 80 bis 90% haben die trockene. Man kann sie vermeiden durch augengesunde Ernährung und Vermeidung von Risikofaktoren. Im Spätstadium kann es zu starkem Sehverlust kommen. Die feuchte Degeneration ist aggressiver und schneller. Sie entwickelt sich aus der trockenen. Das Fortschreiten kann durch Behandlung gestoppt oder zumindest verlangsamt werden.
Risiken und Ursachen der AMD sind Alter, Rauchen, Geschlecht, Hautfarbe, Sonne und starkes UV-Licht, schlechte Ernährung und erbliche Faktoren.
Für alle Erkrankungen zeigte der Referent Hilfsmittel an, wies zudem darauf hin, regelmäßig zur Untersuchung zu gehen. Besonders wichtig ist dies für Diabetiker. Wenn Krankheiten frühzeitig erkannt werden, dann kann der Arzt reagieren.
Selbstverständlich kamen bei diesem Vortrag viele Anfragen der Besucher, welche Dr. Breitrück ehrlich beantwortete. Mit viel Applaus und einem süßen und flüssigen Geschenk vom Gesundheitsvorträge-Organisator wurde der Referent verabschiedet. Es war sicherlich nicht sein letzter Vortrag im Sonnentreff.
Am 15. Februar, 15 Uhr, referiert Dr. Hans-Heinrich Stricker (Internist und Chefarzt i. R.) zum Thema „Alter. Fast alles ist nicht mehr so wie früher. Warum?“
Autor:Friedhelm Leppert aus Iserlohn |
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