Toiletteninhalt zwischen Schaufel und Förmchen
Während der starken Regenfälle in den vergangenen Tagen hatte ein kleiner Gulli aufgrund einer Verstopfung einen Iserlohner Spielplatz nicht nur mit Wasser überschwemmt. Mit an die Oberfläche gebracht hatte er außerdem übelriechende Inhalte, die mal irgendwann in Toiletten heruntergespült worden waren.
Verunsichert hatte sich ein Bürger und Familienvater an die STADTSPIEGEL-Redaktion gewandt.Ein Gulli sei am Vortag übergelaufen und habe den Spielplatz am Grüner Weg überschwemmt. Toilettenpapier und Fäkalien seien zurückgeblieben und würden nun den Sandkasten des Spielplatzes verdrecken.
Nachdem die Stadt mit einem Spülwagen angerückt war, sei zwar der Gulli nicht mehr verstopft, aber die „Mitbringsel“ würden den Sandkasten, in dem unter anderem auch sein Sohn spiele, immer noch „zieren“. „Da muss doch sofort der Sand ausgetauscht werden. Kinder sind schon wieder dort und können sich doch schlimme Krankheiten holen“, klagt der besorgte Vater.
Auf Nachfrage bei den Märkischen Stadtbetrieben versicherte Bereichsleiter Uwe Ziemann, dass der Platz noch gereinigt und Sand noch getauscht werde. Eine Sperrung des Platzes bis zur „Sanierung“ sei laut Ziemann nicht notwendig: „Das Spielen in dem verdreckten Sand dort ist völlig ungefährlich. Zumindest nicht schlimmer als vor der zusätzlichen Verunreinigung durch den Inhalt, der mit aus dem Gulli gespült wurde.“ Auch das Gesundheitsamt erklärte im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL, dass nicht unbedingt eine Gefahr bestehe. Fachbereichsleiter Volker Schmidt aus Lüdenscheid: „Grundsätzlich muss so etwas nicht zwangsläufig gesundheitsgefährdend sein, und es liegt in diesem Fall im Ermessen der Stadtbetriebe, ob diese den Spielplatz vorübergehend sperren. Üblich wäre so etwas, wenn in Fäkalien spezielle Erreger festgestellt worden wären. Aber ein Spielplatz an sich und vor allem ein Sandkasten ist nie - auch ohne derartige Überschwemmungen - klinisch sauber. Und Kinder völlig steril ,zu halten‘, ist nicht zu empfehlen.“
Die Stadtbetriebe haben - wie versprochen - den Sandkasteninhalt ausgetauscht und auch sämtliche unangenehmen Reste entfernt. Eltern können ihren Nachwuchs dort nun wieder beruhigt mit Schaufel und Förmchen losschicken.
Autor:Karola Schröter aus Hemer |
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