Sexueller Missbrauch einer Zwölfjährigen?
Böser Verdacht: Seit Montag steht ein 25-jähriger Iserlohner vor dem Hagener Landgericht, weil er ein damals 12-jähriges Mädchen sexuell missbraucht haben soll.
In der Nacht vom 3. auf den 4. Februar soll sich der Angeklagte an dem Mädchen in der Wohnung einer Bekannten vergangen haben. Das mutmaßliche Opfer und seine Freundin hatten zuvor einen Platz zum Schlafen bei der Frau gesucht. Sie waren von zu Hause ausgerissen. „Ich habe die beiden Mädels von der Straße geholt, weil ich nicht wollte, dass denen etwas passiert,“ erklärte die 49-Jährige vor Gericht. Am nächsten Morgen wollte sie die Mütter der Kinder anrufen.
Am späten Abend soll auch der Angeklagte in die Wohnung gekommen sein und sich mit der 12-Jährigen unterhalten haben. Angeblich tranken sie zusammen sogar Alkohol. Er habe nicht gewusst, dass das Mädchen erst 12 Jahre alt gewesen sei, so die Zeugin.
Nachdem sich alle schlafen gelegt hatten, soll es zu sexuellen Kontakten zwischen dem Angeklagten und der damals 12-Jährigen gekommen sein.
Der Angeklagte schwieg am Montag zu den Vorwürfen. Aber im Vorfeld soll er mehrfach geäußert haben, dass er das wahre Alter des Mädchens nicht kannte, sondern vielmehr davon ausgegangen sei, dass sie 17 sei.
Und auch Zeugen betonten immer wieder, dass dem Mädchen sein wahres Alter nicht anzusehen sei. Sie wirke wesentlich älter, eher wie 16 oder sogar 18 Jahre.
Im Prinzip muss sich das Hagener Landgericht jetzt mit der Frage beschäftigen, ob der Angeklagte wusste, dass das Mädchen damals erst 12 Jahre alt war - oder eben nicht.
Die heute 13-Jährige meint, dass sie ihn sehr wohl auf ihr wahres Alter hingewiesen, ihm sogar ihre Krankenkassenkarte mit ihrem Geburtsdatum gezeigt habe. An die sexuellen Kontakte selbst könne sie sich nicht erinnern. Sie habe einen Filmriss. An sich gebe sie ihm nicht die Schuld, sie sei vielmehr sauer auf sich selbst. Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt.
Autor:Rainer Tüttelmann aus Iserlohn |
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