Peter Maffay in Iserlohn!

7Bilder

Nur wenige Stunden vor seinem Konzert in Dortmund war Peter Maffay heute für einen Abstecher in die Waldstadt gekommen - nicht grundlos.
In der Lernwerkstatt der JVA Iserlohn wurde dem Musiker zu Ehren eine „Fanecke“ eingerichtet. Plakate, Platten und Songtexte aus rund vier Jahrzehnten Musikkarriere zieren hier ab sofort die Wand.
Die Idee dazu stammt von Wolfgang Herr und Peter Nuttebaum von der JVA Iserlohn. Getreu dem Leitspruch „Die Menschlichkeit endet auch hinter Gittern nicht“ ist man hier bemüht, den jungen Häftlingen eine Brücke in die reale Welt zu schlagen. Auch besondere Erlebnisse wie ein Konzertbesuch gehören dazu. „Natürlich sind diese jungen Männer sorgfältig ausgesucht und keine Gefahr“, so Nuttebaum, der Koordinator der JVA-internen Lernwerkstatt ist.
So werden heute Abend sieben junge Häftlinge die Möglichkeit haben, dass Dortmunder Maffay-Konzert zu besuchen - inklusive einem Blick backstage. Auch wenn sich kein waschechter Maffay-Fan unter ihnen befindet, ein besonderer Tag. „Schließlich lernt man so eine Persönlichkeit ja nicht jeden Tag kennen“, sagt einer der Jungs.
Zudem wusste Maffay bei seiner Stippvisite hinter Gittern zu überzeugen. Der bodenständige Musiker, dem der Rummel um seine Person doch etwas unangenehm war, wollte mehr über die persönliche Geschichte der sieben Häftlinge erfahren. Wie lange müsst ihr absitzen? Warum? Auch einige Tipps wollte der 62-Jährige den jungen Männern mit auf den Weg geben: „Seht zu, dass ihr schnell hier rauskommt und auch draußen bleibt. Haltet euch an die richtigen Freunde und von den falschen fern.“ Denn die Freiheit, so Maffay, sei neben der Gesundheit das höchste Gut, was ein Mensch hat.
Selbst sei er noch nicht auf die schiefe Bahn geraten. „Natürlich macht man Fehler, aber ich habe mich immer im Rahmen des Gesetzes bewegt.“ Doch aus seinem persönlichen Umfeld kennt Maffay auch die andere Seite. „Für einen Richtungswechsel ist es aber nie zu spät.“

Hintergrund: Bereits 1992 stattete Maffay der JVA Iserlohn einen Besuch ab. Zudem ermöglichte der damalige Konzertveranstalter Fritz Rau jungen Häftlingen in den 80ern und 90ern rund acht Mal den Besuch eines Maffay-Konzertes.
Maffay selbst engagiert sich mit einer Stiftung für junge Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.