Konservierte Erinnerungen

Als erstes durfte sich die Mutter mit diesem Spruch verewigen.
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„Wenn Du einst in vielen Jahren dieses Büchlein nimmst zur Hand, oh, so denk, wie froh wir waren, in der kleinen Schülerbank“ ...
iserlohn. Um die Erinnerungen an ihre Schulzeit aufzufrischen, musste Karla Oertel (geb. Volmert) nicht lange suchen. „Mein Poesiealbum habe ich gut verwahrt und griffbereit im Bücherregal stehen. Als ich den Aufruf im Stadtspiegel las, musste ich daher nicht lange suchen“, so die 70-Jährige.
1952 hatte die Iserlohnerin das Poesiealbum von einem Buchbinder aus der Nachbarschaft geschenkt bekommen. „Als Dankeschön, weil ich auf die Kinder der Familie aufgepasst habe.“ Selbst hätte sich Karla Oertel so ein Buch damals nicht leisten können. „Das war zu der Zeit einfach unerschwinglich für uns.“ Umso sorgfältiger hegte sie ihr erstes und einziges Poesiealbum. Das erste Blatt beschrieb sie selbst. „Dann durfte meine Mutter sich dort verewigen.“ Bis 1954 folgten zahlreiche weitere Einträge von Freundinnen, Verwandten und Lehrern - selbstverständlich immer mit einem Bild verziert. Regelmäßig nimmt die Iserlohnerin das Poesiealbum zur Hand. „Es ist wie in einem Fotoalbum zu blättern. Ich habe dann immer die Gesichter der Menschen noch vor Augen, freut sich die 70-Jährige über ihr gut konserviertes Stück Vergangenheit.

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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