Kapitän mit deutschen Pass: Jason Jaspers einmal ganz privat

Vom Bahnhof aus starten Jason Jaspers und Freundin Nicole ihre Ausflüge mit dem Rad. Fotos: Günther
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„Hallo, wie geht`s?“ begrüßt ein sichtlich entspannter Jason Jaspers die Anwesenden beim ersten Training der Roosters. Es waren die ersten deutschen Worte, die der in Ontario geborene Kanadier im Gespräch von sich gab. „Ich habe in den letzten Monaten sehr viel geübt und ich merke, dass ich schon sehr viel verstehe - und mit dem Lesen klappt es auch schon ganz gut. Schwierig ist für mich der Satzbau. Der ist ein Alptraum für mich in der deutschen Sprache.“

Unterstützt wird er dabei von seiner Freundin Nicole Schneider. Die beiden haben sich vor zweieinhalb Jahren in Nürnberg kennengelernt. Die Baden-Württembergerin hat dort in einem Hotel an der Rezeption gearbeitet und sich in den Stürmer der Ice Tigers verliebt. Beide sind dann im letzten Jahr nach Iserlohn gezogen und haben sich dort auf Anhieb sehr wohl gefühlt. „Es ist zwar nicht so touristisch wie in Nürnberg, aber die Stadt hat einiges zu bieten. Wir genießen die Idylle und vor allem die Herzlichkeit der Menschen hier“, meint Nicole Schneider.

"Einfach ein wenig relaxen“

Den Sommer verbrachten beide zusammen zunächst in Scottsdale, einer Stadt nahe Phoenix in Arizona. Rund zwei Monate war erst einmal Entspannung angesagt. „Das Klima ist zu der Jahreszeit dort ideal. Wir waren dort viel golfen und zum Fischen am Wasser. Einfach ein wenig relaxen“, sagt Jaspers. Im Anschluss ging es dann aber noch zu seiner Familie nach Thunder Bay in Kanada. „Es war sehr schön, aber jetzt bin ich froh, dass es endlich wieder losgeht.“
Zwei Trainingseinheiten sind es in der Regel am Tag in der Vorbereitung und die ersten Wochen haben die Akteure bereits erfolgreich absolviert. „Wir haben erneut eine gute Truppe zusammen. Charakterlich scheint alles zu passen. Im letzten Jahr hatten wir ein sehr ruhiges Team. Ich glaube, dass in diesem Jahr wesentlich mehr Leute im Kader sind, die Verantwortung übernehmen und die Mannschaft leiten könnten“, ist Jaspers erster Eindruck von seinen neuen Teamkameraden. Nach dem Weggang von Mike York suchten die Iserlohner bis zu Saisonbeginn ja noch einen neuen Kapitän. Jaspers war einer der Kandidaten für diesen Posten. „Ich denke, dass der Coach jemanden bestimmen wird. Wenn ich es machen soll, dann mache ich das gerne. Es wäre eine Ehre für mich. Ich glaube aber, dass auch der eine oder andere Neuzugang dafür prädestiniert wäre“, übte sich der Stürmer in Zurückhaltung vor der Entscheidung. Am Ende fiel die Wahl dann wie erwartet auf ihn.

Bescheiden und cool

Eine gewisse Bescheidenheit und Coolness macht Jaspers im Übrigen nicht nur auf dem Eis aus. „Jason ist auch privat sehr entspannt und relaxed. Ein sehr angenehmer Mensch, den nichts aus der Ruhe bringt. Außer beim Autofahren in der Rushhour oder wenn er Hunger hat. Dann wird er aggressiv“, lacht Freundin Nicole. Damit diese Stimmung erst gar nicht entsteht, fahren beide in ihrer Freizeit unheimlich gerne mit dem Fahrrad durch das Sauerland. Und eine zweite Vorliebe teilen die beiden auch: „Wir gehen gerne lecker essen. Saftige Steaks mögen wir am liebsten“, verrät das Paar.
In ihrer Wohnung, gegenüber des Iserlohner Bahnhofs, wird auch gerne mal alleine oder gemeinsam mit Freunden gezockt. „Wir spielen gerne Karten- oder Gesellschaftsspiele“, verrät Nicole Schneider. Aber ab und zu verabschiedet sich ihr Freund auch in das „Männerwohnzimmer“ mit eigenem Fernseher, Playstation und Internetanschluss. „Ich verfolge natürlich die NHL, spiele aber auch gerne diverse Spiele wie Fantasy Football“, sagt der Kanadier. In der Zeit hat Freundin Nicole dann Zeit, mal einen schönen Film nach ihrem Geschmack zu schauen. „Deutsche Filme sind mir zu anstrengend. Die sprechen zu schnell und dann noch die Dialekte – um Gottes Willen.“
Wo wir wieder beim Deutschlernen wären. Der 35-Jährige, der seit zehn Jahren bereits in der DEL spielt, hat sich dazu entschlossen, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen. Im letzten Jahr hat er schon den Einbürgerungstest bestanden und während der Vorbereitung ging es dann zum abschließenden Sprachtest. Pünktlich vor der Lizensierung bekam Jaspers vor wenigen Tagen die deutsche Staatsbürgerschaft anerkannt.

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Da hat sich das Deutschpauken doch gelohnt! Vor wenigen Tagen erhielt der Kanadier seinen deutschen Pass. Darüber freut sich auch Freundin und "Nachhilfelehrerin" Nicole Schneider.
Autor:

Lokalkompass Iserlohn-Hemer aus Iserlohn

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