Jung, modern, weltoffen...
11 Schüler, zwei Lehrer und eine Idee - die sich im dritten Jahr zu einem Erfolg entwickelt hat. Die dritte Runde des Schüleraustauschs zwischen dem Woeste-Gymnasium in Hemer und der Nordhoff High School im kalifornischen Ojai ging in diesen Tagen zu Ende. Eine Schülergruppe aus Hemer war zu Gast in der amerikanischen Kleinstadt. Aus dem Büro der Bundestagsabgeordneten Dagmar Freitag, die dieses Projekt unterstützt, erhielten wir folgenden Bericht und Fotomaterial:
„Alle waren rundum begeistert. Die Schüler, die Eltern, die Lehrer - und auch die Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag, die im Vorfeld einer Dienstreise zwei Tage eher nach Kalifornien kam, um die Reisegruppe aus Hemer zu treffen.
,Was für diesen Austausch spricht, ist der persönliche Kontakt -zu sehen, wie die Jugendlichen und Familien hier leben, zu erfahren, wie anders, aber auch wie ähnlich das Leben hier in Kalifornien ist‘, erklärte Freitag am Rande der Abschiedsparty. Die Politikerin zeigte sich mehr als erfreut darüber, was die Eltern und Schüler hier auf die Beine gestellt haben, um ihren Gästen aus Hemer das Land und die Leute näher zu bringen.
Darauf ging auch die begleitende Lehrerin, Hildegard Röhr-Lammert, ein, die meinte, per Internet lasse sich viel erfahren, aber das ersetze eben nicht den direkten Austausch: ,Die freundschaftlichen Gefühle, die uns die Amerikaner entgegengebracht haben, kann man vielleicht auch in einer Mail ausdrücken, aber das ersetzt nicht diese ‚face to face communication‘, die man nur live erleben kann.‘
Kalifornien ist der bevölkerungsreichste amerikanische Bundesstaat. Ein wichtiger Teil ist die Latino-Kultur. Die Menschen aus Mexiko, Guatemala, El Salvador und anderen mittelamerikanischen Ländern werden schon bald die Mehrheit der Bevölkerung im Sonnenstaat stellen. Und man blickt hier vor allem nach China, Japan, Korea und anderen asiatischen Ländern. Europa und Deutschland sind da weit weg.
Doch aufgrund der intensiven und unermüdlichen Bemühungen Dagmar Freitags, die fest an diesen Schulaustausch zwischen Hemer und Ojai glaubt, ist man nun so weit, auch für die Zukunft zu planen. In Ojai wurde mit Beth Cohen eine Mutter gefunden, deren Tochter im vergangenen Jahr Hemer besuchte und begeistert zurückkam.
Die Jugendliche war von ihren Gasteltern so umsorgt worden, dass Beth Cohen meinte, diese Schulpartnerschaft müsse auf jeden Fall fortgeführt werden. Sie mobilisierte vor Ort Gasteltern, organisierte das Rahmenprogramm und war die treibende Kraft - ,einfach, um Danke dafür zu sagen, was unsere Kinder im letzten Jahr in Hemer erleben durften‘.
Eine Partnerschaft mit einer öffentlichen kalifornischen Schule ist etwas Besonderes in diesen Tagen. Die Haushaltskrise in Sacramento hat die einzelnen Schuldistrikte hart getroffen, Ojai ist dabei keine Ausnahme. Lehrer werden entlassen, Schulprogramme und Fächer ersatzlos gestrichen, Klassen zusammengelegt. Vor diesem Hintergrund ist eine erstarkte Schulpartnerschaft um die halbe Welt herum eine Ausnahme, die zeigt, dass Schüler, Eltern und auch Lehrer sich nicht mit den Gegebenheiten abfinden wollen. Alleine die Abschiedsfeier im Garten einer Gastfamilie zeigte dies nur zu deutlich. Eine Poolparty mit BBQ und Live-Musik war ein passender Schlusspunkt.
Viel gesehen und erlebt haben die Hemeraner bei ihrer Reise an die amerikanische Westküste: den Schulalltag an der Nordhoff High School, Hollywood, Disneyland und Delfine vor den Channel Islands. Doch die Schüler waren auch Botschafter für ihr Land, das in diesen Tagen in Ojai als ein junges, modernes, weltoffenes und interessantes Land präsentiert wurde. Und sie haben eins gelernt: so anders sind die Amerikaner gar nicht.“
Autor:Melanie Giese aus Recklinghausen |
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