Jörg Elsner: "Ich trete zufrieden als Vorsitzender ab"

Der Strahlemann beim Schützenfest in Drüpplingsen 2014. | Foto: privat
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  • Der Strahlemann beim Schützenfest in Drüpplingsen 2014.
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„Alles, was ich im Bürgerschützenverein erreichen wollte, habe ich im Bürgerschützenverein Drüpplingsen erreicht.“

Jörg Elsner, 1. Vorsitzender der Bürgerschützen, wird am Freitag, 6. Februar, auf der Jahreshauptversammlung ab 19.30 Uhr in der Schützenhalle nicht mehr kandidieren. „Das wissen die Schützen auch seit langem. Gespräche sind bereits geführt worden, wer mein Nachfolger werden könnte.“

Schützenverein war immer seine Heimat

Dem gebürtigen Drüpplingser ist aber wichtig zu betonen, „dass ich meine Schützen-Heimat damit nicht aufgeben werde.“ Jörg Elsner: „Der Verein ist mir sehr wichtig. Ich werde zwar nicht mehr an den repräsentativen Terminen teilnehmen müssen, aber mitfeiern werde ich auf jeden Fall.“
Das Mitfeiern war dem 56-Jährigen schon bei seinem Eintritt wichtig: „1973 bin ich als 15-Jähriger zu den Bürgerschützen gekommen und gleich der zweiten Kompanie, deren Chef damals Willi Hartmann war, zugeteilt worden.“ Mit einem Schmunzeln stellt er fest, dass „der Schützenverein in meinem Freundeskreis nicht so hip war.“ Jörg Elsner war dies egal: „Der Schützenverein musste es sein.“ Er hat die Feste mitgefeiert und beim Kinderschützenfest mitgeholfen.
Als er 1977 zur Bundeswehr ging, dann sein Jura-Studium in Marburg und Bonn absolvierte und danach erst einmal nach Hagen gezogen ist, blieb er dem Schützenverein und dem Fest immer treu: „Einmal Heimat, immer Heimat.“

Eine stille Probezeit !!!

Dieses Empfinden wurde in den Folgejahren immer stärker. Er zog 1991 nach Drüpplingsen zurück und übernahm die Organisation des Kinderschützenfestes. Der damalige Oberst Lothar Kortenjann, der in Personalunion auch 1. Vorsitzender war, bezeichnete Elsners Schützenjob „als Probejob im Stillen“. Jörg Elsner: „Davon wusste ich aber nichts.“ Weil er gleichzeitig im Gesangverein aktiv war, sorgten sich die Schützen, dass sich Elsner eher dem Gesang als den Schützen zuwenden könnte. Das passierte aber nicht.
„Ich habe erkannt, dass mir der Schützenverein wichtiger war.“ So folgte logischerweise 1995 die Wahl zum 1. Vorsitzenden als Nachfolger von Lothar Kortenjann, der sich fortan auf seinen Obristen-Status fokussieren konnte. „Das ist aus dem Probejob im Stillen geworden“, blickt Elsner zurück. Ein Höhepunkt in seiner Vorstandszeit ist sicher seine Regentschaft 2005 mit seiner Königin Gertrud Neuhaus. „Ich wollte immer König der Drüpplingser Bürgerschützen werden. Das habe ich auch geschafft und ein wirklich tolles Königsjahr erlebt.“

Der Bau der Schützenhalle als Meilenstein

Ein ganz wichtiger Meilenstein während seiner Vorsitzenden-Tätigkeit war ohne Zweifel der Bau der Schützenhalle samt Schießstand. „Ziel war es, den Schießstand von der Helle weg ins Dorf zu holen. In der Helle wäre übrigens in diesem Jahr das Nutzungsrecht für die Bürgerschützen ausgelaufen. Bis die Halle und der Schießstand errichtet werden konnten, habe ich viele Anträge gestellt und während der Bauphase manche schlaflose Nacht verbracht.“ Als die Riesenbaustelle schließlich Gestalt annahm, „konnte ich erfreut festhalten, dass dieser Bau einer der wenigen war, der nicht teurer wurde.“ Der Grund? „Unser heutiger Oberst Wilhelm Bimberg war technischer Leiter. Der hat das richtig toll gemanagt.“ Ganz stolz war er auch, dass samstags meistens über 30 Schützen an der Baustelle waren, um zu helfen. „Da hat sicher mancher das Schützen- über das Privatleben gestellt.“
Die Schützenhalle ist zu einem „Zuhause für alle Drüpplingser“ geworden, „aber unser Fest wird weiter im Zelt gefeiert.“

Bürgerschützen im Iserlohner Nord-Vereinsleben integriert

Jörg Elsner hat sich stets in dem Schützen-Team wohl gefühlt. „Man ist hier nicht alleine und kann in diesem Verein auch durchaus etwas gestalten. So haben wir das Schützenfest ziemlich umgekrempelt und versucht, den Bedürfnissen unserer Gäste gerecht zu werden.“ Jörg Elsner sieht die Bürgerschützen auch voll im Nord-Vereinsleben integriert. „Wir nehmen beispielsweise am Karneval in Hennen teil, die Hennener komen zu uns. Wir feiern gerne auf dem Fest der anderen.“
Wichtig ist ihm auch der Hinweis, „dass „unsere Frauen immer an unserer Seite sind.“ Jörg Elsner: „Die spielen bei uns eine große Rolle.“ Dies wird nicht nur durch die kreative Themengestaltung im sonntäglichen Festzug deutlich. „Unsere Frauen sind einfach Klasse.“

"Ich werde auch weiterhin mitfeiern - aber ohne Verantwortung"

Sorgen um die Zukunft des Vereins macht er sich nicht. „Wir haben einen starken Jugendzug und feiern ohne soziale Grenzen. Sicher werden wir hier und da Abstriche zu machen haben, aber wir Drüpplingser werden weiter das große Schützenfest im Iserlohner Norden feiern.“
Er scheidet zufrieden aus seinem Amt aus. „Ich werde weiter alles so mitmachen wie bisher. Ich bin halt nicht mehr verantwortlich.“

Hintergrundinformationen

Jörg Elsner hat Jura in Marburg und Bonn studiert. Er ist in der Anwaltskanzlei Stahl, Krafzik und Partner in Hagen tätig. Er ist Rechtsanwalt und Notar, Fachanwalt für Verkehrsrecht und Fachanwalt für Versicherungsrecht. Zugleich ist er Vorsitzender der Verkehrsrechtler im Deutschen Anwaltverein.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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