Jobcenter schlägt vor Gericht vergeblich zurück

Anklage gegen Hartz IV-Anwalt endet mit Freispruch

„Der über die Lausitz hinaus seit Jahren für Schlagzeilen sorgende Hartz IV-Rechtsanwalt Thomas Lange aus Calau mit Büros in Lübbenau und Großräschen hat erneut einen Punktsieg gelandet. Vor dem Amtsgericht Senftenberg ist er in zwei Fällen freigesprochen worden. Es wurde kein Vorsatz der Verächtlichmachung gegenüber der Arbeitsweise des Jobcenters Oberspreewald-Lausitz und einer Mitarbeiterin festgestellt.“

RA Thomas Lange hat sich einen Namen gemacht. Bei vielen Betroffenen wurde er zum „Der Robin Hood der Arbeitslosen“ gekürt, der sich mit großer Leidenschaft für seine Mandanten einsetzt. Dabei waren seine Formulierungen nicht immer salonfähig.

Seine Karriere als streitbarer Hartz-IV-Anwalt begann mit einem Zufall. Aus einer fehlerhaft bearbeiteten Betriebskostenabrechnung wurden Hunderte und Tausende von Klagen:

»Derartige Zahlenakrobatik wendet das hiesige Jobcenter immer wieder an«, beschwert sich der Rechtsanwalt. Zunächst hatte er noch geglaubt, dass es sich um einen Einzelfall handelt. »Nach zwei Jahren musste ich aber feststellen, dass ich mich geirrt hatte. Verachtender Umgang mit den Betroffenen, hochgradig inkompetente Mitarbeiter, rechtswidrige Dienstanweisungen und eine Arbeitsweise, die mit rechtsstaatlichem Verwaltungshandeln nichts mehr zu tun hat, haben offenbar bei den Jobcentern System.«
neues-deutschland.de

Für das Jobcenter wurde er zu einer lästigen Plage. Aber die Gerichte gaben ihm zunehmend Recht.
lr-online.de

Wenn ein Restaurant-Tester die Qualität einer Serviceleistung bewertet, oder die die staatliche Arbeitsschutz-Aufsicht einen Betrieb kontrolliert, gibt es mehrere Möglichkeiten zu reagieren. Die beste Möglichkeit ist sicherlich sich der fachkompetenten Kritik zu stellen, die eigene Arbeitsqualität zu analysieren und die Arbeitsprozesse zu verbessern.
Das Jobcenter entschied sich für den Versuch von den eigenen Missständen abzulenken und den Anwalt selbst zu verklagen. Damit scheiterte das Jobcenter vor Gericht.

Das Jobcenter Oberspreewald-Lausitz wird wohl doch an der eigenen Arbeitsqualität arbeiten müssen.

Autor:

Ulrich Wockelmann aus Iserlohn

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